Drucken mit Tablets

Ähnlich wie beim Übertragen des Bildschirminhalts ist auch das Thema „Drucken vom Tablet“ alles andere als trivial. Auch hier gibt es verschiedenste Ansätze und Standards, die man verwenden kann.

Die Problematik setzt sich dabei aus zwei verschiedenen Aspekten zusammen: die Druckmöglichkeit in der Software und die Verbindung zur Hardware. Softwareseitig ist es aktuell so, dass sich bei den mobilen Endgeräten nicht in erster Linie das Betriebssystem um das Drucken kümmert, sondern die einzelne App. Es kann also passieren, dass Sie auf ein und demselben Gerät aus einer App ein Dokument drucken können, aus der anderen App wiederum nicht. Grund dafür ist (allgemein gesagt) die Systemarchitektur der mobilen Betriebssysteme.
Viele Druckerhersteller (z.B. Brother, Konica Minolta, Epson) bieten mittlerweile für die verschiedenen Plattformen eigene Apps an, mit denen gedruckt werden kann. Auch das ist allerdings immer mit Vorsicht zu genießen, ob diese Apps wirklich das drucken können, was man drucken will.

Natürlich muss man den Drucker aber auch irgendwie „erreichen“. Auch dafür gibt es wieder verschiedene Möglichkeiten:

Bluetooth

Bluetooth ist ja das Multitalent, wenn es um die Verbindung zwischen Geräten geht. Diese Entwicklung hat auch vor Druckern nicht haltgemacht. Verfügt der eingesetzte Drucker über eine Bluetooth-Schnittstelle, kann man normalerweise auch problemlos eine Verbindung vom Tablet aus herstellen. Leider sind Drucker mit Bluetooth alles andere als weit verbreitet, da die Reichweite eines Bluetooth-Signals in Gebäuden meist eher kurz ist.

Netzwerk

Besser sieht es da schon mit Netzwerkdruckern aus. Befindet sich ein Drucker im selben Netzwerk wie das Tablet, gibt es schon mal eine gute Chance, dass das Tablet den Drucker aus "sehen" und somit ansteuern kann. Die Option des Netzwerkdruckers ist unsere absolute Empfehlung, wenn es um das Drucken vom Tablet aus geht. Sobald sich Tablet und Drucker im selben Netzwerk befinden, kann ich meist auch die Druckdialoge der einzelnen Apps bzw. der Hersteller-Apps verwenden.
Ein Beispiel: Ähnlich wie bei "AirPlay" bietet Apple für die Druckthematik "AirPrint". Dieser Standard verwendet auch die Netzwerkinfrastruktur zum Senden der Druckdaten. Klicke ich also auf den Druck-Button auf meinem Apple-Gerät, durchsucht dieses das gesamte Netzwerk. Findet es dort einen Drucker, der den "AirPrint"-Standard unterstützt, stellt das Tablet eine Verbindung her und sendet die Druckdaten. Auch hier handelt es sich aber wieder um einen proprietären (also herstellerbezogenen) Standard, den beide Geräte unterstützen müssen. Vor allem bei älteren Druckern muss mal aber davon ausgehen, dass diese Standards nicht unterstützt werden!

Druckerfreigabe

Unterstützt der Drucker weder Bluetooth noch Netzwerk, bietet sich die Möglichkeit, eine Druckerfreigabe auf einem PC oder Mac einzurichten. Dafür gibt es beispielsweise das Programm „AirPrint Activator“ bzw. „handyPrint“. Installiert man dieses Programm, kann man alle Drucker, die auf dem Rechner installiert sind, für die mobilen Endgeräte freigeben. Diese Tablets können die Geräte also „sehen“ und verwenden. Auch diese Lösung bietet aber ihre Tücken. Zum einen funktioniert sie aktuell nur für Apple-Geräte (also iPad, iPhone, iPod). Auch muss für die Verwendung dieser Lösung der PC oder Mac eingeschaltet sein. Das bedeutet also, dass der große Rechner immer eingeschaltet ist (was Stromkosten verursacht) oder man das Gerät für jeden Druckvorgang einschalten muss (was die Frage aufwirft, warum man dann nicht direkt vom Rechner aus drucken kann). Abhilfe kann man hier eventuell schaffen, indem man die Software auf einem Server installiert. Dieser läuft im Normallfall ständig.