"Die Schule macht aus dem Spielkind ein Sitzkind."
Dr. Dieter Breithecker

Obwohl es keine Belege dafür gibt, dass Schülerinnen und Schüler im Sitzen besser lernen, scheuen viele Lehrkräfte davor zurück, mehr Bewegung im Unterricht oder in der Pause zuzulassen, z.T. aus Angst die Kontrolle über die Schülerinnen und Schüler zu verlieren, der Befürchtung eines hohen Lärmpegels oder unzureichender Informationen über die Umsetzung und Organisation.

Richtiges Sitzen ist ein ständiges Ändern.
Unsere Wirbelsäule ist ein Bewegungsorgan und kein Halteorgan. Bei längerem unbewegten Sitzen entsteht das Gefühl, dass die Gelenke steif werden. Ergonomische Sitzmöbel allein lösen die Problematik der zunehmenden Haltungsschäden nicht. Entscheidend ist der häufige Wechsel verschiedener Sitzhaltungen.

• Die starre Sitzordnung aufheben und den Schülerinnen und Schülern erlauben für bestimmte Arbeitsaufträge ihren Platz zu verlassen. Dabei können auch andere Orte als der Klassenraum, z.B. der Gang, die Bibliothek genutzt werden.
• Erlauben Sie die Sitzposition öfters ändern zu dürfen, z.B. den Sessel verkehrt herum benutzen, Sitzbälle oder Sitzkissen zu verwenden, oder einfach auch mal aufzustehen, im Gehen zu lesen oder das Fensterbrett als „Stehtisch“ zu verwenden. Sind Matten oder Decken vorhanden, können Schülerinnen und Schüler Texte beispielsweise auf dem Bauch liegend lesen.

Wenn sitzende Tätigkeiten länger dauern, so ermöglichen Sie zwischendurch kurze Bewegungssequenzen.

Unruhig sitzende Schülerinnen und Schüler - Zappelphilippe - werden oftmals als hyperaktiv und unkonzentriert abgestempelt. Abhilfe dagegen kann ein rhythmisierender Unterricht schaffen, welcher durch bewegtes Sitzen unterstützt wird.