Teaching with Tablet PC’s

Die teilnehmenden Studenten und das Lehrpersonal nahmen das Tablet generell positiv auf und zogen den Tablet-gestützten Unterricht dem traditionellen Aufbau vor.

Fragestellung Wie wird der Einsatz von Tablets im Unterricht von Studenten bewertet?
Gerätekategorie Tablet
Institution/Fach Universität, Computerwissenschaften
Methode Empirische Studie, Studenten- und Dozentenbefragung

 

Einleitung und Forschungsstand

Seit ihrem Erscheinen auf dem Markt im Jahr 2002 werden Tablets als mögliche sinnvolle Lehr- und Lernwerkzeuge diskutiert. Der Autor stellt hier die hinlänglich bekannten Vorteile, die ein solcher Einsatz mit sich bringen könne, heraus: Die Freiheit, das Unterrichtsmaterial während der Präsentation zu modifizieren und zu ergänzen, was insbesondere für jenes Material wichtig sei, das in seiner Entstehung auf die Zusammenarbeit mit Schülern angewiesen sei, so z. B. das sukzessive Lösen von Gleichungen oder das Illustrieren dynamischer Prozesse. Auch die Möglichkeit, auf dem Tablet zwischen digitalen Anwendungsmöglichkeiten zu wählen und z. B. vor bzw. mit der Klasse auf Internetseiten zu recherchieren, wird hervorgehoben.

Auf die Vielzahl von laufenden Pilotprojekten US-amerikanischer Universitäten wird hingewiesen, u. a. auch auf die Entwicklung und Anwendung des Software-Systems „Classroom Presenter“. Hier werde über einen Beamer, der über den Server mit den in der Gruppe eingesetzten Tablet-Geräte verbunden sei, das u. U. gemeinsam erarbeitete und kommentierte Informationsmaterial in den jeweiligen Kursen präsentiert.

Erfahrungen bei der Nutzung von Tablets

Die Forschungsgruppe um Mock setzte laut Report 2004 das Tablet als Lehr-Werkzeug für einen Computer Science Kurs an der Universität ein. Zuvor habe der Kurs v. a. auf dem Nutzen der Tafel basiert. Hauptsächlich, um die Tafelnutzung, aber auch klassische PowerPoint-Präsentationen zu ersetzen, sei das Tablet dem Dozenten zur Verfügung gestellt worden. Der Dozent habe kein Material mehr vorbereiten müssen, sondern habe Vorträge und Präsentationen vollständig während des Unterrichts erstellen können. Das gesamte Material habe archiviert und somit später wieder verwendet werden können, was mit einem traditionellen Tafelbild nicht möglich sei. Zusätzlich habe der Dozent in einem solchen Setting die Möglichkeit, Blickkontakt mit der Klasse zu halten und stehe „nicht im Weg“, wenn er mit einem Tablet statt mit der Tafel arbeite.

Zu den Nachteilen der Tablet-Nutzung zählt der Autor den kleinen Bildschirm, auf dem ein komplettes „Tafelbild“ zu erstellen nicht immer einfach sei, und die teils komplizierte Klick-Technologie, an die sich Dozenten erst gewöhnen müssten, sowie nicht zuletzt die Anschaffungs- und Haltungskosten für Beamer und Tablet.

Eine weitere Anwendung, die in die Untersuchung einfloss, war laut Autor die auditive Aufnahme der Vorträge, die in Verbindung mit der sich fortentwickelnden Tablet-Präsentation als Filmdatei für Studenten im Nachhinein im Internet abrufbar gewesen seien.

Studentenbefragung

Während der Laufzeit des CS-Kurses wurden die Studenten befragt, um einen Eindruck von ihrer Reaktion auf die Tablet-Nutzung zu gewinnen. Von insgesamt 21 Studenten hätten 16 die Fragen beantwortet. Es kristallisiere sich heraus, dass der Einsatz des Tablets der traditionellen Arbeit an der Tafel vorgezogen wurde. Die Studenten hätten u. a. die einfachere Lesbarkeit, die Korrespondenz zwischen fachlichem Inhalt (Computer Science) und dem verwendeten Medium (digitale Technik), das effiziente Arbeiten während des Kurses, durch Konzentration auf die Entwicklung der Folien, sowie einige weitere Punkte als sehr positiv bewertet.

Tablet-Nutzung außerhalb des Klassenraums

Sowohl Microsoft Word als auch Adobe Acrobat unterstützen die digitale Handschrift-Option für Dokumente. Auch jenseits des unmittelbaren Lernumfelds könnten so Vorteile des Tablets aufgezeigt werden. Dieser stelle sich besonders nützlich für die zunehmende, auch arbeitsbedingte Mobilität von Personen dar, die statt einer Unmenge von Dokumenten nur das sehr viel mehr Platz sparende Gerät mitführen müssten. Die Mobilität, und damit die Unabhängigkeit von bestimmten Orten, wie einem Büro oder einem Klassenraum, verwiesen auf das progressive Potential der Tablet-Nutzung: Auch in Bildungskontexten sei räumliche Distanz demnach kein Hindernis mehr, um an Seminaren, Vorträgen und Lerngruppen aktiv und gestaltend teilhaben zu können- weder für Lehrende noch für Lernende.

Fazit

Die Studie argumentiert, wie das Tablet als effektives Werkzeug genutzt werden kann, um Präsentationen zu erarbeiten, und wie dabei handgeschriebenes Material „live“ mit bereits vorbereiteten Folien integriert wird. Gleichzeitig bestehe die einfache Möglichkeit des Abspeicherns der Präsentationen und damit auch der spätere Rückgriff auf das im Klassenzimmer erarbeitete Material. Das Feedback der Studenten war durchweg positiv. In Zukunft solle noch stärker der Fokus auf dem Übermitteln von Unterrichtsmaterial über größere räumliche Distanz hinweg liegen sowie auf kollaborativen 1:1-Computer-Lern-Systemen, in denen jedem Schüler oder Studenten ein Tablet während des Kurses zur Verfügung stehe.

Mock, K. (2004). „Teaching with Tablet PC’s“. From The Sixth Annual Consortium for Computing Science in Colleges Northwest Regional Conference, October 8-9, 2004, Salem.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
20.03.2014
Link
https://www.edugroup.at/innovation/tablets-mobiles/didaktik/aus-der-forschung/detail/teaching-with-tablet-pcs.html?cHash=82433c1fffd7bba40e72977359209de4&parentuid=216832
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