Studie: Digitaler Familienalltag im Volksschulalter

© Saferinternet.at

Wie nutzen Kinder im Volksschulalter digitale Medien? Wie wirkt sich die Nutzung auf die Familie aus? Wie gehen Eltern mit den neuen Herausforderungen um? Saferinternet.at befragte hierzu 12 Kinder im Alter von 6 - 9 Jahren und deren Eltern.

Digitale Medien sind auch für Kinder unter 10 Jahren ein fixer Bestandteil im täglichen Leben. Welche Auswirkungen das für Eltern, Kinder und auch die Schule hat, das wollte Saferinternet.at mit ihrer aktuellen Studie herausfinden.

Je jünger die Kinder, desto öfter nutzen sie die digitalen Geräte der Eltern. Am Ende der Volksschulzeit besitzt jedoch weit mehr als die Hälfte beispielsweise ein eigenes Smartphone. Eltern, die noch ohne die heutige digitale Vielfalt aufgewachsen sind, sind zunehmend überfordert (sh. auch: https://www.edugroup.at/bildung/news/detail/digitale-medien-sorgen-fuer-unsicherheit.html).

Regeln und Grenzen setzen ist das Um und Auf

Wichtig ist es für Eltern, dass sie Regeln aufstellen. Die befragten Eltern nutzen dabei ein breites Spektrum an Möglichkeiten: Von zeitlichen Limits über inhaltliche Auflagen (z. B. keine Fotos ohne Zustimmung zu veröffentlichen) und technische Beschränkungen (z. B. Ausschalten des WLAN-Routers) bis hin zu Regeln im Familienalltag (z. B. keine Medien während der Mahlzeiten).

Kinder sehr geschickt, doch fehlt es an Medienkompetenz

Die Bedienung der technischen Geräte und Apps fällt den 6- bis 9-Jährigen leicht, wie zB. das Suchen und Bearbeiten von Fotos am Smartphone. In Sachen Medienkompetenz gibt es aber noch großen Aufholbedarf, denn das Bewerten von Inhalten und das Erkennen von Werbung fällt ihnen noch sehr schwer.

Eltern müssen Vorbildfunktion wahr nehmen!

Wasser predigen und Wein trinken, um es salopp zu formulieren, sollten Eltern vermeiden. Gemeint ist die Vorbildfunktion. Den Kindern den Umgang mit Smartphone und Co. genauestens zu reglementieren, aber selbst pausenlos digitale Medien nutzen, kommt bei de Kindern gar nicht gut an. Denn laut Studie nervt Kinder am meisten, wenn sich die Eltern nicht an die vereinbarten Regeln halten und sie mit dem Handy um die Aufmerksamkeit der Eltern konkurrieren müssen. Ungefragtes Weiterschicken von Kinderfotos, nervt die Buben und Mädchen auch sehr.

Conclusio der Studie - Eltern und Schule gefordert

Die digitalen Medien sind bei den Kindern angekommen und sowohl Eltern als auch die Schule müssen sich der neuen Herausforderung stellen und die Medienerziehung übernehmen. Es geht um das Auswählen von altersgerechten Inhalten, das Vereinbaren von Regeln, Medien produktiv und kreativ zu nutzen, Inhalte zu reflektieren und gemeinsam die digitale Welt zu erschließen und ihre Chancen und Gefahren kennen lernen.

Infografik zur Studie

© Saferinternet.at / Luci Pfeffer