Was ist Cybergrooming?
Beim Cybergrooming erschleichen sich Erwachsene, meist mit der Absicht der sexuellen Belästigung, über digitale Medien das Vertrauen von Kindern bzw. Jugendlichen. Damit dies gelingt, geben sich Erwachsene oft als Gleichaltrige aus und versuchen sich durch einschmeichelnde Kommentare zu nähern.
Ist das Vertrauen aufgebaut, möchten die Täter Nacktbilder. Dazu verschicken sie auch selber Bilder und Kommentare mit erotischem Inhalt. Fühlen sich die Mädchen oder Burschen irgendwann verunsichert, versuchen die Täter ihre Opfer einzuschüchtern und mit den erhaltenen Fotos und Postings zu erpressen.
Barbara Buchegger von Saferinternet.at erklärt in diesem Shortcut das Thema Cybergrooming:
Was sagt das Gesetz
Grooming ist gemäß §208a Anbahnung von Sexualkontakten zu Unmündigen strafbar. Groomern kann demnach eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren drohen. Der Paragraph verbietet Cyber-Grooming, aber auch die Kontaktaufnahme allein mit sexuellen Absichten im realen Raum.
Zahlen, Daten, Fakten
27 % der Kinder und Jugendlichen zwischen 11 und 18 Jahren haben mindestens einmal sexuelle Belästigung im Internet erlebt. Grundsätzlich können sowohl Mädchen als auch Burschen Opfer von sexueller Belästigung im Internet bzw. Grooming werden, wobei Mädchen mit 40 % dreimal häufiger betroffen sind als Burschen.
Wie können Täter vertrieben werden?
Saferinternet hat ein paar Möglichkeiten zusammengestellt, um jemanden zu "vertreiben". Je nach Situation ist eine andere Strategie sinnvoll:
- Verbal vertreiben mit Aussagen wie "Lass mich in Ruhe!", "Ich habe alles, was du gemacht hast, gespeichert. Ich habe Beweise!"
- Blockieren und melden! Cybergroomer sollten sofort den Betreibern des Sozialen Netzwerks, Chats etc. gemeldet werden und dann auch blockiert werden.
- Beweise sichern. Sollte es zu einer Anzeige gegen den Groomer kommen, sind Beweise unbedingt notwendig. Am besten Screenshots machen und SMS/Chatprotokolle speichern.
- Neues Konto anlegen. Es kann das Konto gelöscht und ein neues angelegt werden, bei dem genau überlegt wird, wie die Privatsphäreeinstellungen gewählt werden und welche Freunde hinzugefügt werden.
- Anvertrauen. Es hilft, mit einer außenstehenden Vertrauensperson über den Vorfall zu sprechen, um die Dinge klarer zu sehen.
Mehr dazu finden Sie auf Saferinternet.at
Unterrichtsmaterialien
Filme
Sheeplive: Der verheimlichte Freund
"Sheeplive" ist eine Zeichentrickserie speziell für Kinder im Volksschulalter und Beginn der Sekundarstufe 1. Die Filme klären über Risiken im Netz auf und sensibilisieren für eine sichere Nutzung. "Der verheimlichte Freund" setzt sich mit dem Thema "Grooming" auseinander.
www.sheeplive.eu
Niederländischer Spot "Cybersex"
Dieser Spot aus den Niederlanden zeigt auf eine ironische Art und Weise, dass man oft nicht weiß, mit wem man gerade über das Internet "kommuniziert".
www.klicksafe.de
Patricia Groiß: Sexting & Grooming
Patricia Groiß von Saferinternet geht in ihrem Vortrag auf Sexting und Grooming ein. Sie präsentiert Zahlen, Daten & Fakten zu dieser Problematik und gibt Beispiele aus der Praxis.
www.youtube.com/bildungstv
Lehrerhandbücher/Downloads
Sex und Gewalt in digitalen Medien
Dieses Handbuch konzentriert sich auf die Gewalt – speziell sexuelle Gewalt – in und mit digitalen Medien. Es geht hier einerseits um die ausgeübte Gewalt zwischen den Jugendlichen, aber auch beispielsweise um die Kontaktanbahnung durch Erwachsene im Internet mit dem Ziel der sexuellen Misshandlung (Cyber-Grooming)
Download: www.saferinternet.at
Medien und Gewalt
Dieses Unterrichtsmaterial soll über Mediengewalt informieren und mit einer umfassenden Übungssammlung konkrete Anregungen liefern, wie dieses Thema in den Unterricht integriert werden kann.
Download: www.saferinternet.at
Let's talk about Porno!
Das Unterrichtsmaterial umfasst die Themen Jugendsexualität, Internet und Pornographie. Um im Unterricht das Thema Cybergrooming zu thematisieren, eignet sich speziell das Arbeitsblatt "Sexy Chat" auf Seite 120.
Download: www.klicksafe.de
Informationen für Eltern
Cyber-Grooming – Wie kann ich mein Kind vor sexueller Belästigung im Internet schützen?
Saferinternet.at erklärt, welche Kinder gefährdet sind und wie Eltern ihr Kind vor Cybergrooming schützen können.
www.saferinternet.at
Elternratgeber: Sexualität im Internet
Das Internet ermöglicht Jugendlichen neue Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten. Viele Eltern sind beim Thema "Sexualität & Internet" beunruhigt - Unterstützung bietet der Saferinternet.at-Elternratgeber!
Download: "Sexualität & Internet"
Informationen für Jugendliche
Rat auf Draht-Flyer: #sicheronline
Der Flyer "#sicheronline: Schütz dich vor falschen Freunden" gibt Kindern und Jugendlichen konkrete Hilfestellungen zum Thema sexuelle Belästigung im Internet
Download: #sicheronline
Bildquelle: Valsur/iStock/Getty Images Plus