Rund 500 Pädagoginnen und Pädagogen kamen am 18.11.2015 zur Auftaktveranstaltung von „Medienfit in der Volksschule“ an die Pädagogische Hochschule der Diözese Linz. Es referierte unter anderem Barbara Buchegger von Saferinternet.at, die die Chancen und Herausforderungen von digitalen Medien in der Volksschule aufzeigte. Sie betonte aber, dass Kinder unbedingt Unterstützung brauchen, um Medien sicher nutzen zu können. „Kettenbriefe sind derzeit das größte Problem im Volksschulalter, sie sorgen oft für schlaflose Nächte bei den Kindern“, so Buchegger.

Dr. Guido Pollak von der Universität Passau versucht einen Bogen vom alten Medienkompetenzbegriff zur kulturell-ästhetischen Medienbildung zu spannen. Er führt die künftigen Herausforderungen für die Medienpädagogik an und zeigt auf, wie sich diese auf das Lehren und Lernen auswirken.

"Dass man sagt, für das sind die Eltern, für das ist das Elternhaus zuständig, der Verschiebebahnhof funktioniert nicht", betont der Passauer Universitätsprofessor Dr. Guido Pollak und nimmt die Schule in Sachen Medienerziehung und Medienkompetenz in die Pflicht. Er hält die frühe Medienbildung bereits im Volksschulalter für sinnvoll und wichtig.

Barbara Buchegger von Saferinternet.at sieht aus ihrer beruflichen Praxis einen starken Anstieg an jüngeren Internetnutzern. Die Anfragen für Saferinternet-Workshops sind in der kürzeren Vergangenheit stark gestiegen. Im Vortrag geht sie auf beliebte Anwendung wie Instagram, WhatsApp oder Minecraft ein und erläutert, wieso es wichtig ist, dass Kinder bereits frühzeitig mit digitalen Medien umgehen lernen sollten.

"Definitiv notwendig ist, dass die Kinder bereits in der Volksschule so Grundzüge lernen, dass es ein Urheberrecht gibt, das auch sie betrifft, dass es Inhalte im Internet gibt, die nicht stimmen, die sie nicht glauben sollen und es auch Verführungen gibt, auf die sie nicht hineinfallen sollen und da ist die Schule natürlich sehr gefordert", so Barbara Buchegger von Saferinternet.at auf die Frage zur frühen Medienbildung. Sie sieht aber auch die Eltern in der Pflicht - für Buchegger muss es ein Mix sein - es sind also Eltern und Schule hier gefordert. Soviele Chancen und Möglichkeiten digitale Medien bieten, so lauern auch Gefahern:

Die größten Probleme für Kinder stellen Kettenbriefe und WhatsApp dar. Wieso das so ist, erfahren Sie im Interview.

Dieter Langgner von der Pädagogischen Hochschule Steiermark sieht den medialen Wandel weder positiv noch negativ. Fakt ist aber, er findet statt und wir müssen darauf reagieren. Ein Beispiel darauf zu reagieren bietet das Projekt "Digitale Kompetenzen" (digikomp.at). Langgner gibt einen kurzen Einblick in das Projekt und zeigt vier Bereiche, die bereits für Volksschüler von Bedeutung sind zu wissen.

Marianne Ebenhofer von der Education Group gibt Einblicke in die Initiative "Medienfit in der Volksschule" - Ziel der Initiative ist es, an jeder Volksschule einen Ansprechpartner für Medienanliegen der Kinder, Eltern und Kolleginnen und Kollegen zu haben. Der Auftaktveranstaltung folgen Workshops in den jeweiligen Bildungsregionen und mit einer sogenannten digitalen Flaschenpost wird 14-tägig eine medienpädagogische Aufgabe für die Grundstufe II geboten. Mit einem Medienpass können die Kinder ihren Kompetenzerwerb spielerisch dokumentieren, was den Spaß am Thema zusätzlich fördert.

Auf medienfit.edugroup.at finden Sie alle Infos zur Initiative sowie zur digitalen Flaschenpost.