Digitales Sketchbooking leicht gemacht

Nicht immer kann man in Projekten Stift und Papier mit sich herumtragen, schon gar nicht, wenn man gerne mit mehr als nur einem Bleistift und einem weißen Zettel arbeiten möchte. Stattdessen bietet es sich an, mit dem jederzeit verfügbaren Smartphone oder Tablet zu arbeiten...

Genau für diesen Zweck gibt es Apps wie Autodesk SketchBook und Paper 53. Mit diesen Apps kann man malen und zeichnen und Ideen überall und jederzeit zu „Papier“ bringen. Zudem gibt es die Möglichkeit die Bilder sofort mit der Welt zu teilen. Gelungenes kann natürlich auch noch ausgedruckt werden.

Was können diese Apps?

Autodesk SketchBook ist perfekt für Skizzen und einfache Zeichnungen, da sie eine große Anzahl (acht) verschiedener Zeichentools und eine breite Farbauswahl bereithält. Auch, dass es zwei unterschiedliche Arten von Radiergummis (einen für Feinarbeit und einen für große Flächen) gibt, ist durchaus ein Pluspunkt. Allerdings, wer wirklich professionell mit Autodesk SketchBook arbeiten möchte, der braucht viel Übung und Geduld, wahrscheinlich ist auch ein TouchPen von Vorteil, da ansonsten immer die eigene Hand im Weg ist. Des Weiteren ist eine Erweiterung durch die nur durch Kauf erwerbbaren Zusatztools kaum zu umgehen, da sie viele Möglichkeiten bieten, wie zum Beispiel verschiedene Layers oder die Vereinfachung der Schattierung, die für ein wirkliches Zeichenerlebnis von Nöten sind.

Paper 53 wurde nicht umsonst als eine der Besten des Jahres 2012 ausgezeichnet. Schon das Startmenü ist optisch einfach schön mit seinen drei Büchern: eines mit Erklärungen, eines für Skizzen und eines für Ideen. Man kann diese Bücher auch wirklich wie echte Sketchbooks verwenden. Aufschlagen, durchblättern und bei Bedarf zusätzliche Seiten dazu „kleben“, was analog nur schwer möglich ist. Die App stellt fünf Arten von Tools für individuelles Zeichnen zur Verfügung, so wie drei weitere für Diagramme, alles schön im ersten Buch im Menü erklärt. 35 verschiedene Farben, die man in einer Palette noch beliebig mit anderen Mischen und verändern kann, sorgen für eine breite Colorierungsspanne und die zusätzlichen Tipps am Rand in Form kleiner Clips räumen übriggebliebene Fragen aus dem Weg. Auch diese App braucht ein wenig Geduld um sich wirklich einzugewöhnen und sicherlich macht auch an dieser Stelle ein TouchPen vieles leichter, aber man schafft es mit ein wenig Übung, ein ganz passables Werk zu schaffen. Außerdem sind zusätzliche Hilfen wie Zoom und Rewind leicht zu bedienen. Leider gibt es jedoch nur eine Radiergummieinstellung, die etwas schwierig zu bedienen ist.

Für wen sind die Apps?

Autodesk SketchBook ist für alle, die nur ein bisschen kritzeln wollen, perfekt. Für jeden, der nur schnell eine Idee zu Papier bringen will,  ist sie leicht zu bedienen und durchaus einen Versuch wert. Wer allerdings einen echten Sketchbook-Ersatz sucht, wird hierbei nicht auf seine Kosten kommen, es sei denn, man will doch für die App zahlen. Ohne die kostenpflichtigen Zusätze bietet sie leider einfach nicht genügend Möglichkeiten.

Paper 53 beinhaltet fast alles, was man sich von einer guten Sketchbook-App wünscht. Man benötigt zwar eine gewisse Eingewöhnungzeit, aber danach geht das Zeichnen sehr gut. Nachteil: es gibt diese App nur für iOS.

Wie funktionieren die Apps?

Der Finger fungiert bei beiden Apps als Stift. Man wählt Tool und Farbe und los geht’s. Die Auswahl ist in beiden Fällen am Rand zu finden und kann nach Wunsch unsichtbar gemacht werden. Tipp für die Verwendung von Paper 53: wenn man eine größere Fläche einfärbt, sollte man den Finger nur leicht auf dem Touchpad führen, so ist das Auftragen der Farbe leichter.

Und natürlich, wenn man fertig mit der Skizze ist, lässt sie sich ohne große Probleme oder Qualitätsverlust auf den PC exportieren. Die Qualität reicht locker für einen Ausdruck auf Din A4, sodass das Bild jederzeit auch aufgehängt oder verschenkt werden kann.

Hinweis zu Autodesk SketchBook: Im Laufe der letzten Zeit sind mehrere Versionen dieser App auf den Markt gekommen, die meisten kostenpflichtig. Ein oft genannter Kritikpunkt in den Bewertungen der App ist, dass die vorherigen, gekaufen Versionen eines Tages einfach nicht mehr funktionierten, sodass man gezwungen war, die neue Version der App zu kaufen.


Quelle: JFF Institut für Medienpädagogik für medienpaedagogik-praxis.de

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