Smartphones für smarte Schüler
In der BHAK/BHAS Bruck/Leitha existiert seit Beginn des Schuljahres eine Smartphone-Klasse (2BK), geführt von Klassenvorstand Mag. Harald Hackl (IT-Experte und Wirtschaftspädagoge).
Wir haben nachgefragt, wie das Lernen mit dem Smartphone an der BHAK/BHAS Bruck an der Leitha praktiziert wird. Nachfolgend ein Erfahrungsbericht von Mag. Ronald Altmann (eLC-Schulkoordinator und Englischlehrer):
Alle Schüler waren schon im September im Besitz eines Smartphones, die meisten mit Android Betriebssystem. iOS (Apple) und Windows Phones waren in der Unterzahl. In mehreren Gegenständen bemühten sich die engagierten Lehrkräfte, Apps zum Einsatz im Unterricht aus der Appstore-Vielfalt herauszusuchen. Die Partnerschaft mit anderen eLearning Clusterschulen in Niederösterreich war uns dabei behilflich.
In Englisch kamen hauptsächlich Wörterbuch-Apps zum Einsatz, wie auch spezielle Programme, die englischsprachige News und Hörbeispiele lieferten. In Geografie griff die Kollegin Mag. Birgit Frittum auf mehrere Länderquiz-Apps zurück.
Generell fand unter den Lehrkräften ein reger Gedankenaustausch zum Einsatz der Smartphones statt, der nicht immer unproblematisch ist. Groß ist die Versuchung, Status-Updates während der Stunde in sozialen Netzwerken zu posten oder die neueste Spiele-App zu testen. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, wurden genaue Verhaltensvereinbarungen (2 Seiten) mit den Schülern besprochen, die am Schulanfang von Schülern und Eltern unterschrieben wurden.
Die Lehrer waren entspannt und das App-Testen hat Spaß gemacht!
"Zuerst war es ungewohnt, das Handy im Unterricht zu benutzen, weil es sonst ja immer während der Stunde verboten war. Wir haben eine Menge Apps installiert, die wir dann getestet haben. In Englisch waren Kopfhörer wichtig, weil wir da aktuelle Podcasts gehört haben. Auch die Wörterbuch-App ist nützlich, die verwende ich sicher auch außerhalb des Unterrichts. Die Lehrer waren entspannt und das App-Testen hat Spaß gemacht. Auf Dauer nur das Smartphone verwenden ist aber schon anstrengend. Es ist mehr eines von mehreren Hilfsmitteln, das man einsetzen kann."
Schüler der 2BK, 16 Jahre.
Was war der Anstoß für die Smartphoneklasse?
Wir sind eLC-Schule und beim Projekt "Mobile Lernbegleiter" des bmukk mit dabei. Es ist uns ein Anliegen zu versuchen, immer die neuesten Technologien im Unterricht einzusetzen.
Im Jahr 2012 war noch nicht ganz absehbar, wohin das Hardwareangebot geht. Auch Windows 8 war noch nicht am Markt. Wir wollten in der 2BK das Schuljahr 2012/13 noch abwarten und erst für das kommende Schuljahr eine Empfehlung abgeben, ob es eine Tablet- oder Notebookklasse wird.
Smartphones haben alle Schüler. Damit gab es keine zusätzlichen Kosten. Dies war der Grund für den Start der Smartphoneklasse.
Vorteil: alle Schüler können das Internet auf dem Smartphone nützen.
Als Nachteil stellte sich heraus, dass die Schüler verschiedene Smartphones mit unterschiedlichen Betriebssystemen haben. Damit funktionieren nicht alle Apps.
Die Schule hat aus diesem Grund im Dezember fünf iPad minis und ein Nexus 7 angeschafft. Die iPad minis kommen sehr gut bei den Lehrkräften an. Kostenpflichtige Apps werden auf den iPADs einheitlich installiert. Klassenvorstand Mag. Hackl installierte eine App , mit dem man die Bildschirme der iPADs kabellos am Beamer sieht. Es gab auch schon ein Fortbildungsseminar für die Lehrkräfte.
Fazit: Smartphones kann man nur zusätzlich im Unterricht einsetzen, sie sind kein Ersatz für Notebooks oder Tablets. Sie eignen sich gut für die Internetrecherche, allerdings muss man bei den Apps auf das Betriebssystem achten. Viele Apps sind gratis downloadbar, das sollte genutzt werden.
Wir planen derzeit, die 2BK nächstes Schuljahr zu einer iPad-Klasse zu machen. Sowohl Lehrkräfte als auch Schüler freuen sich darauf.
Mag. Ronald Altmann