Pad-Projekte Wiesbaden (D)
Die Landeshauptstadt Wiesbaden führte im Schuljahr 2012/13 an vier ihrer Gymnasien Tablet-Pilotprojekte durch. Dabei sollen die Möglichkeiten, moderne Medien im Unterrichtsalltag zu nutzen, ausgelotet und erprobt werden.
In das Projekt eingebunden waren vier Wiesbadener Gymnasien, die verschiedene Geräte verwendeten und unterschiedliche Ansätze verfolgten:
An der Oranienschule erhielten die Schüler einer 8. Schulstufe iPads im Rahmen einer 1:1- Ausstattung. Die Schüler durften die iPads nach dem Unterricht auch mit nach Hause nehmen. Hier war vor allem interessant, wie die Schüler mit ihren Geräten umgehen und ob sie durch den Besitz des iPads und das Arbeiten zuhause einen „Mehrwert“ gegenüber den „Ausleihe-Schülern“ mitnehmen.
An der Elly-Heuss-Schule wurden ebenfalls iPads eingesetzt, hier allerdings klassenübergreifend als „Ausleih“-Geräte.
An der Diltheyschule wurden Samsung Pads mit Android im Rahmen einer 1:1 Ausstattung verwendet. Auch hier durften die Schüler die Pads nach dem Unterricht mit nach Hause nehmen.
An der Gutenbergschule entschied man sich für eine 1:1-Ausstattung mit Fujitsu Pads mit Windows 8. Die Schüler durften die Pads nach dem Unterricht ebenfalls mit nach Hause nehmen.
Ziel des unter Federführung des Schulamtes Wiesbaden aufgesetzten Projekts war es, die Möglichkeiten, moderne Medien im Unterrichtsalltag zu nutzen, auszuloten und erproben.
Projektergebnisse
Dank der wissenschaftlichen Begleitung des Projektes durch die renommierten Medienpädagogen Prof. Dr. Stefan Aufenanger und Luise Ludwig vom Institut für Erziehungswissenschaften der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz konnten folgende Fragen beantwortet werden:
- Wie lassen sich Tablet?PCs in den alltäglichen Unterricht integrieren?
- Welche zusätzlichen Gestaltungsmöglichkeiten bzw. Vorteile existieren?
- Wie zuverlässig sind die Tablet?PCs im Unterrichtseinsatz?
- Wie umfangreich gestaltet sich der Administrationsaufwand (Akkuladung, Pflege und Wartung, sichere Verwahrung)?
- Wie gelingt die Einbindung der Tablet?PCs in die schulische Netzwerkinfrastruktur?
- Ergibt sich ein „Mehrwert“ für den Schulunterricht durch die Einführung dieser Technologie?
Insgesamt wurde der Tableteinsatz in den Projektschulen als Bereicherung gesehen. Allerdings konnte das volle Potential der Geräte durch die Lehrkräfte noch nicht ausgeschöpft werden - daher wird empfohlen, dass Lehrpersonen durch eine intensive Fortbildung vor dem Einsatz von Tablets in der Schule kompetent im Umgang mit dem Gerät und vertraut mit didaktischen Konzepten zu machen.
Bezüglich der eingesetzten Geräte- bzw. Betriebssystemtypen sowie der Einsatzmodelle - 1:1 vs. projektbezogener Einsatz - konnte keine eindeutige Empfehlung erarbeitet werden, da beide Methoden sich nach Meinung der Lehrenden und Lernenden gleichermaßen bewährt haben.
Die vollständige Evaluation des Projektes, die Abschlusspräsentation sowie zahlreiche Unterrichtsszenarien, Ideen und Tipps finden sich auf dem Projektblog.