„Stop The Mob“-App für den Unterricht
Laut einer Studie der OECD hat jeder fünfte Jugendliche in Österreich im Alter von 11 bis 15 Jahren in den vergangenen zwei Monaten mindestens zweimal Erfahrungen mit Mobbing gemacht. Diese Problematik wird mit der App "Stop The Mob" aufgegriffen...
In punkto Mobbing ist Österreich im europäischen Vergleich trauriger Rekordhalter. Dieser Problematik haben sich Katharina Pölzl, Markus Resch, Katharina Luftensteiner und Katrin Waldhart, allesamt Studierende an der Universität Wien, mit der Idee zu „Stop The Mob“ angenommen - ihr gemeinsam erarbeitetes Konzept gewann 2015 den Hauptpreis beim mLearning Wettbewerb von Samsung.
Spielerisch zu Diskussionen
Als Lernspiel, das auf Deutsch und Englisch spielbar ist, soll die App in erster Linie im Unterricht eingesetzt werden. Durch die Mehrsprachigkeit ist das Spiel nicht nur für den fächerübergreifenden Unterricht, sondern auch für den Sprachenunterricht eine Bereicherung. Den Schülern werden dabei Mobbing-Szenen, die im Schulalltag vorkommen könnten, gezeigt. Nach jeder Szene stehen mehrere Optionen zur Auswahl, um auf die jeweiligen Situationen zu reagieren. Je nach Entscheidung werden Punkte vergeben oder abgezogen. Im Mittelpunkt steht jedoch nicht der Highscore, sondern das Gespräch über das Erlebte mit der Klasse und der Lehrkraft. „Stop The Mob eignet sich besonders als Unterrichtseinstieg in ein heikles Thema und bietet die Grundlage für neutrale Diskussionen ohne persönlichen Bezug. Erste Testversuche an Schulen zeigen, dass die App die offene Auseinandersetzung mit diesem schweren Thema in Kleingruppen immens fördert“, so Markus Resch.
„Stop the Mob“ wurde als native Android App und speziell auf Tablets abgestimmt umgesetzt, ist aber auch an die Nutzung auf Android Smartphones angepasst. Als Konzept wurde bewusst ein nicht durch viele Animationen überladenes Click & Play gewählt. Neben den vorgegebenen Inhalten des Spiels wurde auch ein Editor umgesetzt, mit dem sowohl Lehrer als auch Schüler selbst Szenen erstellen, hochladen und für andere Anwenderinnen und Anwender verfügbar machen können. Das Tool bietet also die Möglichkeit, auch auf aktuelle Themen schnell und flexibel einzugehen. Diese Möglichkeit, eigene Inhalte zu erstellen, zu teilen, nachzuspielen und in Gruppendiskussionen zu thematisieren, fördert bei den Schülern darüber hinaus Fähigkeiten wie kreatives Schreiben, freies Sprechen und Argumentieren.
(Quelle: Samsung)