9. Oö. Kinder-Medien-Studie 2024
Die neue Kinder-Medien-Studie 2024/25 ist da! Neben den vertrauten Themen zur Mediennutzung warten auch diesmal wieder spannende neue Erkenntnisse, die sich aus dem Medienverhalten der jungen Generation ergeben.
Das Medienverhalten der 3- bis 10-Jährigen
Das Medienverhalten wurde aus drei verschiedenen Blickwinkeln betrachtet:
- Kinder zwischen 6 und 10 Jahren
- Eltern mit Kindern im Alter zwischen 3 und 10 Jahren
- PädagogInnen von Kindergärten und Volksschulen
Die zentralen Ergebnisse der Oö. Kinder-Medien-Studie 2024 im Überblick
- Online-Spiele vs. Offline-Spiele.
Drei Viertel der Kinder haben Zugang zu einem Computer, den sie hauptsächlich zum Surfen im Internet und für Streaming-Dienste verwenden. Aktivitäten wie Brett- und Kartenspiele sowie Puzzles beanspruchen durchschnittlich etwa 67 Minuten pro Tag, was etwas mehr Zeit ist als für digitale Unterhaltung, die auf rund 45 Minuten täglich kommt. Trotzdem empfinden die Kinder Online-Spiele als unterhaltsamer als klassische "Offline-Spiele". Die Genres der Online-Spiele sind vielfältig, und viele Kinder verbringen diese Zeit gemeinsam mit ihrer Familie. Nach der Nutzung digitaler Spiele fühlen sich viele Kinder gut gelaunt und verspüren Bewegungsdrang. Allerdings gibt ein Fünftel der Kinder an, sich danach auch oft unwohl zu fühlen.Etwa ein Drittel der Kinder, die Online-Spiele nutzen, greift auf kostenpflichtige Angebote zurück, wobei die monatlichen Ausgaben auf durchschnittlich 17 Euro geschätzt werden. Lern-Apps hingegen werden meist allein verwendet, erreichen jedoch die größte wöchentliche Nutzungsreichweite unter den Kindern.
- Lesebegeisterung ungebrochen hoch.
Die Lesebegeisterung bei Kindern bleibt weiterhin hoch, knapp zwei Drittel greifen gerne zum Buch. Gedruckte Bücher werden den eBooks klar bevorzugt. Digitale Schulbücher werden von rund einem Drittel der Kinder, besonders von den 8- bis 10-Jährigen, als wichtig eingestuft, ebenso sehen das 50 % der Eltern so. - Freizeitverhalten der Kinder – draußen spielen ist und bleibt die Lieblingsbeschäftigung
Die Freizeitaktivitäten der Kinder bleiben beinahe unverändert: Draußen spielen und Zeit mit der Familie bzw. Freund:innen verbringen bleiben die häufigsten Aktivitäten und zählen auch ganz klar zu den Lieblingsbeschäftigungen, besonders die Spiele im Freien. - Technische Ausstattung
Smartphones, Fernseher und Internetzugang zählen weiterhin (auch aus der Sicht der Kinder) in vielen oberösterreichischen Haushalten zur Grundausstattung. Drei Viertel der Kinder besitzen auch selbst elektronische Geräte, vor allem Smartphones stehen hoch im Kurs und sind bei den älteren Kindern bereits weit verbreitet. Der Fernseher bleibt für Kinder ein zentrales Medium und ist bei zwei Drittel der Kinder (fast) täglich im Einsatz. Die Mehrheit der Eltern legt Wert darauf, dass Kinder im Umgang mit technischen Geräten vertraut sind.
- Social Media & Influencer
WhatsApp und YouTube sind schon bei Kindern im Einsatz. Die durchschnittliche Nutzungsdauer beträgt eine knappe Viertelstunde je Angebot. Die meisten Kinder denken, dass ihre Eltern wissen, wie viel Zeit sie in sozialen Netzwerken verbringen.
Während sich die Mehrheit der Kinder nach der Nutzung von Social Media fröhlich und entspannt fühlt, berichtet jedes siebte Kind von negativen Gefühlen. Ein Fünftel der Eltern nimmt auch ein Unwohlsein bei ihren Kindern wahr.
Doch nur jedes zweite Kind spricht häufig mit den Eltern über seine Erlebnisse dort. Zwar spricht die Mehrheit der Kinder über alles, aber jedes fünfte Kind hat das Gefühl, dass man manche Geschehnisse besser nicht den Eltern erzählen sollte. Auch in der Schule sprechen nur ein Drittel der Kinder oft über soziale Netzwerke. Sowohl in den Familien als auch in den Schulen gibt es also noch Optimierungsbedarf.
Die Bedeutung der Influencer ist Eltern sowie Pädagog:innen durchwegs bewusst.
Die meisten Kinder nutzen soziale Netzwerke, um Prominenten und Stars zu folgen oder um zu sehen, was ihre Freund:innen und Bekannten machen. Ein Viertel der Kinder folgt Influencern. Diese Kinder interessieren sich häufig für die Produkte, die Influencer vorstellen. Mehr als ein Drittel der Kinder, die Influencern folgen, schaut sich deren Storys (fast) täglich an.
- Internet & Smartphone
Vor allem ältere Kinder haben bereits Zugang zum Internet. Auch die Mehrheit der 6- bis 7-Jährigen kann inzwischen in ihrem eigenen Zimmer online gehen. Rund die Hälfte der Eltern begleitet ihre Kinder regelmäßig beim Surfen. Gleichzeitig steigt jedoch die unbeaufsichtigte Internetnutzung. Die zunehmende Verbreitung von Smartphones unter Kindern wird von Pädagog:innen weiterhin kritisch gesehen. In den Schulen werden deshalb klare Regeln für den Umgang mit Handys und Smartphones festgelegt. - Digitalisierung bleibt wichtiges Thema
Zwei Drittel der Eltern sehen die frühzeitige Vorbereitung der Kinder auf die Digitalisierung als wichtig an. Die Eltern empfinden es als wesentlich, dass Kinder Chancen und Nutzen erkennen können und verantwortungsvollen Umgang mit Programmen und Apps lernen. Vor allem wünschen sich die Eltern Informationen rund um das Thema Digitalisierung von den Schulen und Kindergärten.
Alle Ergebnisse im Detail finden Sie in den untenstehenden PDFs.
Die Verwendung der Ergebnisse ist unter Nennung von "Oö. Kinder-Medien-Studie" und der Education Group GmbH als Rechteinhaberin erlaubt.
Gesamte Studie
Ergebnisse der Befragten
Unterlagen der Pressekonferenz
Befragt wurden:
- 500 Kinder aus OÖ im Alter von 6 bis 10 Jahren (persönliche face-to-face Interviews), maximale statistische Schwankungsbreite bei n=500: +/- 4,48 Prozent
Befragungszeitraum: 09. April bis 21. Mai 2024
- 300 Eltern aus OÖ, die Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren haben (persönliche face-to-face Interviews u. Online-Interviews), maximale statistische Schwankungsbreite bei n=300: +/- 5,77 Prozent
Befragungszeitraum: 09. April bis 21. Mai 2024
- 200 PädagogInnen von oö. Kindergärten und Volksschulen (telefonische CATI-Interviews), maximale statistische Schwankungsbreite bei n=200: +/- 7,06 Prozent
Befragungszeitraum: 16. April bis 15. Mai 2024
Die Studie wurde vom market Institut im Auftrag der Education Group durchgeführt.
Die Verwendung der Ergebnisse ist unter Nennung der Education Group GmbH als Rechteinhaberin erlaubt.