Digitale Medien & Lesen - ein Widerspruch? (9/20)

Das Feindbild Fernsehen hat in den vergangenen Jahren eine Reihe von Kollegen zur Seite bekommen; allen voran das Internet, das sich in immer mehr Bereiche unseres Alltagslebens einschleicht und inzwischen bei den Jugendlichen zum ganz normalen täglichen Medienkonsum gehören.

Aber bedeutet diese Entwicklung auch tatsächlich, dass Kinder nun weniger lesen als früher?

Viele der Internetangebote, die trendige Kids in Anspruch nehmen, sind textbasiert und verlangen Lesekompetenz von den UserInnen. In der Tat zeigen eine Reihe von repräsentativen Untersuchungen, dass das Lesen am Bildschirm Gewinn bringend sein kann. Denn oft ist es nicht das Lesen per se, sondern die Länge eines Textes, die auf SchülerInnen abschreckend wirkt. Liegt ein Buch mit 300 Seiten vor ihnen oder eine zusammengeheftete Sammlung aus eng bedruckten Blättern, vermeiden manche von vornherein eine Beschäftigung mit dem Text und seinem Inhalt. Haben sie jedoch die Möglichkeit, sich ihren eigenen Weg durch den Text in nichtlinearer Art und Weise zu bahnen, lassen sich oft unvermutete Kompetenzen und Fähigkeiten erkennen.

Dieses hypertextgeleitete Lesen verlangt nämlich eine ziemlich hohe Lesekompetenz. Außerdem ist diese Art des Lesens für Kinder und Jugendliche oft sehr motivierend, da man zum Beispiel bei der Suche nach Informationen den Weg finden muss. Texte im Internet bieten auf Grund der so genannten Hypertextstruktur die Gelegenheit für solch individuelle Lesepfade. Unterstützt wird ein Zugang zu Informationen, welcher aktive, selbstbestimmte und konstruktive Lernprozesse fördert.

Weiterführende Info

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
01.07.2001
Link
https://www.edugroup.at/bildungstv/monatsschwerpunkt/lesen-1/detail/09-digitale-medien-lesen-ein-widerspruch.html
Kostenpflichtig
nein