Die Wahrheit über weibliche Depression. Warum sie nicht im Kopf entsteht und ohne Medikamente heilb

Das Schlusswort geht insbesondere auf die Weiblichkeit ein, sowohl, was die Depression betrifft, als auch die Kraft und Energie, die Frauen auszeichnet. Im Übrigen profitieren auch Männer von der Lektüre und dem originellen Zugang zur Depressionsbewältigung.

 

 

Brogan K
Weinheim Basel:  Beltz

2016

 

 

 

Zum Inhalt

Das Buch ist in einem lockeren Erzählstil geschrieben (die Autorin teilt ihre Erfahrungen mit den Lesern), teilweise auch in einer Reportage (wenn Forschungsergebnisse die gängige pharmazeutische Unterstützung bei seelischen Leidenszuständen fragwürdig machen). Diese Stilisierung verdankt das Buch der Mitwirkung von Kristin Loberg (von der man im Impressum oder auf dem Cover nichts erfährt; eigene Recherchen ergeben, dass es sich um eine professionelle Verfasserin handelt, die sich einen Namen gemacht hat bei der Übersetzung von Expertenwissen in alltagsverständliche Diktion).

Im ersten Kapitel „knackt“ Brogan den Code: Depression und ähnliche Krankheiten sind ausnahmslos Manifestationen von Störungen im Immunsystem und in den Entzündungsbahnen (Seite 37); Auslöser sind: die „sitzende“ Lebensweise, die industriell verarbeiteten Nahrungsmittel und der anhaltende Stress (Seite 39); dazu kommt ein hoher Anteil an raffinierten Kohlenhydrate, „unnatürliche“ Fette und Lebensmittel, die den Blutzuckerhaushalt irritieren (ebd.).

Seite 55  bringt eine wahre Kaskade von schädlichen Nebenwirkungen von Antidepressiva. Die Autorin plädiert dafür, Depression als Chance zu sehen, weil sie aufmerksam macht auf Disbalancen.

Das zweite Kapitel rückt dem Serotonin-Mythos auf den Leib und bringt im nächsten Kapitel die „neue Biologie der Depression“ mit der Berücksichtigung von Darmmikroben und stillen Entzündungen. Im dritten Kapitel werden Schilddrüsenunterfunktion und Blutzuckerungleichgewicht als die wahren Verursacher von Depressionen entlarvt (sie maskieren sich als psychiatrische Erkrankungen).
Seite 155 bringt eine Übersicht aller toxischen Nahrungsbestandteile, die man sofort ausschließen sollte, z. Gluten, künstliche Süßstoffe, Kasein.

Aber auch Körperlotionen, Leitungswasser und rezeptfreie Schmerzmittel würden Warnhinweise erfordern, dem widmet sich ein ganzes Kapitel.

Der zweite Teil des Buches widmet sich den natürlichen Behandlungsmethoden für ganzheitliches Wohlbefinden. Es wird hingewiesen auf Nahrungsmittel, die heilende Wirkung haben; Meditation, Schlaf und körperliche Bewegung werden wegen ihren positiven, mentalen Effekte gelobt. Die Maßnahmen bleiben unvollständig, wenn man nicht die Ökologie mitbedenkt und so auch eine Entgiftung der Umwelt vornimmt. Das vorletzte Kapitelbringt Ergebnisse von Laboruntersuchungen und Nahrungsergänzungsmitteln und ihre heilsame Wirkung; abschließend wird ein 30-Tage-Selbsthilfeprogramm beschrieben. Rezepthinweise runden das Buch ab.

Das Schlusswort geht auf die Weiblichkeit ein, sowohl, was die Depression betrifft, als auch die Kraft und Energie, die Frauen auszeichnet. Im Übrigen profitieren auch Männer von der Lektüre und dem originellen Zugang zur Depressionsbewältigung.

Ergänzt werden sollten die Ausführungen im Buch durch den Hinweis auf Erkrankungen, die auf dem beschriebenen Weg erleichtert, aber nicht gänzlich geheilt werden können- oder doch? Kann man den Ansatz von Brogan auch in anderen Bereichen nützen? Was bleibt resistent, wie ist dies z.B. bei neurologischen Abbauprozessen, die mit Depression einhergehen? Wenn uns Selbsthilfe verheißen wird, schmeichelt das unserem Ego. Wenn diese Hinweise fundiert sind, dann ist die Entdeckung der eigenen Heilungsmöglichkeiten eine wahre Freude.

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
13.10.2016
Link
https://www.edugroup.at/bildung/paedagogen-paedagoginnen/rezensionen/detail/die-wahrheit-ueber-weibliche-depression-warum-sie-nicht-im-kopf-entsteht-und-ohne-medikamente-heil.html
Kostenpflichtig
nein