Hochschuldidaktik wird digitaler
Beim Hochschullehrgang für Hochschuldidaktik T3C (Teaching, Collaborating, Couching & Constructing Knowledge) präsentierte Christian Spannagel seine Erfahrungen mit dem Unterrichtskonzept "Inverted Classroom" an der PH Kärnten. Der Lehrgang wurde in Kooperation mit der KPH-Edith Stein durchgeführt.
Der Umgang mit digtialen Medien muss auch in der Lehrkräfteausbildung gelehrt und erprobt werden. Auch wenn mittlerweile schon die sogenannten "Digital Natives" ausgebildet werden, sieht Peter Harrich von der PH Kärnten dennoch große Wissenslücken beim Einsatz von Tablet, Lernplattformen und Co. Für ihn sind die Digital Natives "ein Mythos".
Ziel des Lehrgangs war es zu zeigen, wie digitale Medien den Unterricht bereichern und ergänzen können. Der Mathematikprofessor der PH Heidelberg, Christian Spannagel, präsentierte hierfür das Konzept des Inverted Classrooms, als eine Möglichkeit des Medieneinsatzes.
Christian Spannagel: "Ist ja Quatsch, die selben Sachen wieder zu erzählen!"
Nachdem der Mathematikprofessor ein Semester lang seine Vorlesungsvideos frei im Netz veröffentlichte, stellte er sich im folgenden Semester die Frage, wieso er jetzt alles wieder vortragen sollte, wenn es ja ohnehin die Videos gibt. Dies bedeutete Spannagels Einstieg in die Methode des Flipped oder Inverted Classrooms. Hier werden Lerninhalte zu Hause von den Schülern erarbeitet (mittels Videosequenzen) und die Anwendung geschieht in der Schule bzw. Universität. Mittlerweile hat er viele Erfahrungen gesammelt, Fehler gemacht & Neues ausprobiert - darüber berichtet er in seinem Vortrag an der PH Kärnten. Vielleicht ist das Konzept auch etwas für Ihren Unterricht!?
Christian Spannagel: Fragerunde zum Inverted Classroom
Wann macht der Einsatz von Flipped Classroom Sinn? Kann diese Methode die Lernmotivation erhöhen? Wie können Lehrkräfte mit unvorbereiteten Schülern umgehen? Im Anschluss an seinen Vortrag klärt Christian Spannagel noch diese und weitere offene Fragen.
Christian Spannagel: "Es wäre schlimm, wenn alle Flipped Classroom machen würden"
"Für verschiedene Ziele sind unterschiedliche Methoden gut", so Dr. Christian Spannagel von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Der Mathematikprofessor will nicht alle von dem Konzept des Flipped Classrooms überzeugen: "Es wäre schlimm, wenn alle Flipped Classroom machen würden". Es ist eines von vielen Konzepten, die im Unterricht eingesetzt werden können. Wichtig ist ihm, dass eine Methodenvielfalt gegeben ist, was nicht heißt, möglichst viele Methoden, sondern die richtigen passenden Methoden einzusetzen.
Interview Peter Harrich: "Digital Native bei den Studierenden ist ein Mythos"
Methoden und Konzepte zum Einsatz digitaler Medien in der Lehre - das war das Thema der Tagung an der PH Kärnten. Organisator Peter Harrich weiß um die vielfältigen Kompetenzen, die Lehrende für den Medieneinsatz brauchen - vor allem in didaktischer Hinsicht. Schwächen in der Lehrerausbildung sieht er hier vor allem in der Sekundarstufe - da dort neue Medien nur eine Querschnittsmaterie darstellen - es gibt keine eigenen Lehrveranstaltungen. Harrich kritisiert, dass Viele glauben, die Nachwuchslehrkräfte brauchen keine spezielle Ausbildung, da sie ja ohnehin Digital Natives sind: "Der Digital Native bei den Studierenden ist ein Mythos, den gibt es nicht".
Peter Harrich von der Pädagogischen Hochschule Kärnten ist Leiter der Servicestelle "Zentraler Informatikdienst & E-Learning (ZID)".
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