Bildung braucht Persönlichkeit
"Erziehen heißt, eine Flamme entzünden und nicht ein Fass füllen." Heraklit
Gerhard Roth sorgte 2011 mit seinem Buch "Bildung braucht Persönlichkeit" für Zündstoff in der schulischen Bildungsdebatte. Mitten im Lernen stellt einige Gedanken daraus vor:
Ziele der Bildung durch Schule
Standards zur Unterrichtsgestaltung
Um einen Wissensstoff sinnvoll und erfolgreich zu vermitteln, braucht es folgende Ablaufschritte:
1.) Überprüfung des Vorwissens dazu
2.) Abwechslung zwischen den Unterrichtsformen
- Fächerübergreifender Unterricht: braucht Reduzierung und Radikalisierung des Fachinhalts. Bietet jedoch als einzige Form direkt das "vernetzte Denken" an und fördert so wesentlich das Verstehen und Merken.
- Frontalunterricht: braucht eine klare Einleitung, in der erläutert wird, was jetzt kommt. Darf nicht länger als 30 Minuten dauern und muss in Portionen von jeweils 3 Minuten zerlegt werden durch Zusammenfassung, Pointe etc. und muss mit einer Zusammenfassung enden.
- Gruppenunterricht: stellt das kognitiv-emotionale Kontrastprogramm zum Frontalunterricht durch praktisches Tun und Experimentieren dar.
- Projektunterricht: fördert Begabte mehr als Langsamlerner.
- Einzelarbeit: braucht den größten Vorbereitungsaufwand und gelingt nur, wenn die Schüler vorher lernen, wie man selbstständig lernt: Zuerst muss man erkennen, um was es geht, dann muss man wissen, wie man vorgeht und schließlich, wie man die Ergebnisse der eigenen Bemühungen dokumentiert und eventuell den anderen vorträgt.
3.) Überprüfung des Wissensfortschritts: Am besten, indem die Schüler versuchen, es anderen beizubringen - also selbst in die Rolle der "Lehrenden" zu schlüpfen.
aus: Gerhard Roth (2011): Bildung braucht Persönlichkeit.
"Die Aufgabe der Erziehung ist nicht, das Kind zu formen, sondern es ihm zu erlauben, sich zu offenbaren." (Maria Montessori)
Dieser Beitrag wurde von MMag. Andreas Girzikovsky, Leiter der Schulpsychologie Oberösterreich, zusammengestellt.