Sexting im Schulumfeld

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Was tun, wenn eine Sexting-Aufnahme in der Schule im Umlauf ist? Mehr als die Hälfte der Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren kennen jemanden, der schon einmal Nacktaufnahmen von sich selbst an andere geschickt hat. Saferinternet.at informiert, wie Schulen bei Sexting-Aufnahmen reagieren sollen.

Eine Nacktaufnahme, die in der Schule die Runde macht, ist für den Betroffenen eine äußerst schlimme Situation. Umso wichtiger ist es, schnell zu reagieren und dem Betroffenen zu helfen, damit wieder ein geregelter Unterricht durchgeführt werden kann. Ist Sexting ein Thema in der Schule, so rät Barbara Buchegger von Saferinternet.at, auf drei Ebenen Aktivitäten zu setzen:

  • Verbreitung in der Schule klären
  • Die Aufnahmen aus dem Internet entfernen
  • Betroffene Personen unterstützen
Leitfaden von Saferinternet.at

Reaktion in der Schule

In einem ersten Schritt ist zu klären, inwieweit die Aufnahme bereits unter den Schülern verbreitet ist. Ist die Aufnahme nur wenig verbreitet worden, kann es genügen, die Aufnahme löschen zu lassen. Es sollten aber auf jeden Fall Konsequenzen für die Personen ersichtlich sein, die die Aufnahme veröffentlicht haben. Nach einiger Zeit ist es sinnvoll, präventive Maßnahmen in der Schule zu setzen, beispielsweise mit entsprechenden Schulungen.

Ist die Aufnahme bereits weit verbreitet, so muss schnell in der Schule in einem größeren Rahmen reagiert werden. Die Schule sollte sehr eindeutig die Haltung vermitteln, dass "wir dies in dieser Schule nicht zulassen".
So ist es sinnvoll, dass die Klassenvorstände den Fall direkt oder allgemein in jeder Klasse zum Thema machen. Handelt es sich bei den Aufnahmen um eindeutig pornografisches Material, so ist dies aus mehreren Gründen wichtig:

  • Nach dem Kinderpornografiegesetz §207a StGB darf in Österreich niemand eine pornografische Aufnahme einer minderjährigen Person bewusst anschauen, besitzen oder weitergeben. Ausgenommen ist nur die Person, die auf der Aufnahme zu sehen ist – sie darf diese Aufnahme von sich machen und auch besitzen, aber an niemanden weitergeben. Dies trifft nicht nur "Pädophile", sondern auch alle Schüler, die solche Aufnahmen von Gleichaltrigen bekommen haben.
  • Pornografische Aufnahmen sind nach dem Jugendschutzgesetz Kindern und Jugendlichen nicht zugänglich zu machen, bzw. es ist dafür zu sorgen, dass sie auf solche Inhalte nicht zugreifen können. Mit technischen Maßnahmen kann dies nicht umfassend umgesetzt werden, daher ist die kompetente und eindeutige Reaktion von Lehrenden notwendig.

In weiterer Folge – mit etwas zeitlichem Abstand ist es sinnvoll, bewusstseinsbildende Maßnahmen in der Schule zu setzen.

Aufnahme löschen

Wichtig ist, dass die Person, die das Bild gepostet hat und alle diejenigen, die es erhalten haben, zum Löschen der Aufnahme aufgefordert werden.

  • Bilder löschen
    In Sozialen Netzwerken gibt es die Möglichkeit, Bilder zu melden. Nacktaufnahmen von Minderjährigen werden in der Regel gelöscht.
  • Hilfe holen
    Reagieren Soziale Netzwerke nicht, kann auch die Unterstützung des Internet-Ombudsmann in Anspruch genommen werden. Die Beschwerde kann unter www.ombudsmann.at eingetragen werden.
  • Nach weiteren Bildern suchen
    Ist ein Bild einmal im Umlauf, so hat die abgebildete Person zumeist das Interesse zu wissen, wo es überall genutzt wird. Hier kann die Google-Bildersuche weiterhelfen.

Betroffene Person(en) unterstützen

Vor allem die abgebildete Person auf einer Nacktaufnahme braucht psychologische Unterstützung. Dies kann z. B. durch die Schulpsychologie erfolgen oder durch privat organisierte Psychotherapeuten. Auch wenn dies die Privatsache der betroffenen Personen sein mag, ist es auch im Interesse der Schule, den Betroffenen bestmöglich zu helfen und dadurch auch für ein angenehmes Unterrichtsklima zu sorgen.
Ist es nicht möglich, die Schulpsychologie einzubinden, so können sich die betroffenen Personen Hilfe von Beratungsstellen, wie z.B. "Rat auf Draht" www.rataufdraht.at (Telefon 147) holen.

Den Leitfaden zum Download als PDF finden Sie auf www.saferinternet.at

Weitere Informationen und Tipps für Schulen gibt es im Artikel "Sexting im Schulumfeld" von Barbara Buchegger in den Medienimpulsen.

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