Das DU und ICH in der Praxis – Wie sage ich es, wenn mir etwas nicht paßt?
Die meisten von uns sind gewohnt, den Grund für ihre Gefühle (Ärger, Traurigkeit, Betroffenheit...) in den Handlungen der anderen Menschen zu sehen. Die Ursache unserer Gefühle sind jedoch unsere Bedürfnisse.
Das
DU und ICH in der Praxis –
Wie sage ich es, wenn mir etwas nicht paßt?
Ich-Botschaften fördern die Kommunikation
Die meisten von uns sind gewohnt, den Grund für ihre Gefühle (Ärger,
Traurigkeit, Betroffenheit...) in den Handlungen der anderen Menschen zu sehen.
Ich bin wütend, weil du derart unzuverlässig bist....
Ich fühle mich nicht wertgeschätzt, weil du mich kritisierst.....
Die Ursache unserer Gefühle sind jedoch unsere Bedürfnisse. Das Verhalten
anderer Menschen kann Auslöser sein - es weist auf unsere Bedürfnisse
hin (Marshall Rosenberg - gewaltfreie Kommunikation). Wir unterscheiden dabei
auch, wie wir uns fühlen wenn unser Bedürfnisse erfüllt (glücklich,
zufrieden....) oder nicht erfüllt sind (wütend, betroffen, entsetzt...).
Wir erleben also unsere Gefühle nicht durch die Handlungen anderer, sondern
durch unsere erfüllten oder unerfüllten Bedürfnisse.
Diese Kenntnis ist der erste Schritt zu einer Ausdrucksweise,
die eine konstruk-tivere Kommunikation mit unseren Gesprächs-/Konfliktpartnern fördern
.
Verzichten Sie daher in einer Situation, in der Ihnen etwas nicht paßt
auf Schuldzu-weisungen und Vorwürfe.
Andern Sie die Methode!
Formulieren Sie statt dessen eine ICH-Botschaft.
Eine ICH-Botschaft beinhaltet grundsätzlich keinen Angriff sondern schafft
Transparenz. Ziel ist es, dem Gesprächspartner eine klare Beschreibung
einer Situation, eines Verhaltens zu geben und die damit verbundenen eigenen
Gefühle, Bedürfnisse, Interessen und Wünsche zu vermitteln.
Für den Gesprächspartner ist es somit nicht notwendig sich zu wehren
oder einen Gegenangriff zu starten sondern es kann die innere Bereitschaft
wachsen, sich einem Konflikt zu stellen bzw. der Gesprächspartner wird
eingeladen, sich mit dem Konfliktthema auseinander zu setzen.
Wenn auch eine ICH-Botschaft nicht immer garantiert, dass wir das bekommen
was wir wollen, so steigert sie doch die Wahrscheinlichkeit, dass wir das erhalten,
was wir brauchen und worum wir bitten!
Die Basis für ein offenes und kooperatives Gesprächsklima wird gefördert.
Und so sind die einzelnen Stufen:
Hier ein Beispiel dazu:
Ein Teamkollege kritisiert Sie vor versammelter Kollegenschaft.
So könnte Ihre ICH-Botschaft lauten:
(Wahrnehmung) Herr Huber, sie haben mich bei der letzten Teamsitzung als "für
dieses Projekt total unfähig" bezeichnet. (Wirkung und Wichtig) Es
hat mich verunsichert weil mir nicht klar ist, was genau die Kritikpunkte an
meiner Arbeit sind und ich war betroffen und auch verärgert, weil ein
respektvoller Umgang für mich sehr wichtig ist. (Wunsch) Ich bitte Sie
daher, mögliche Kritik so zu formulieren, dass ich weiß, was genau
Sie verändert haben möchten.
(c) Streitschule
Linz-Graz |