BYOD - Bring Your Own Device
Die meisten Schüler besitzen mittlerweile mobile Hochleistungsgeräte. Wie können Schulen und Lehrer diese Gegebenheit am besten für sich nutzen? Eine Möglichkeit ist BYOD. Hier werden private mobile Endgeräte in den Unterricht integriert. Eine gute Idee?
Für jeden Schüler ein Computer, Laptop, Tablet oder Smartphone? Dieses 1:1 Setting mag für einzelne Schulklassen oder Projekte umsetzbar sein, jedoch stellt es in einem großen Maßstab Schulen vor eine finanzielle Herausforderung. Oft fehlen die finanziellen Ressourcen für solch umfassende digitale Aussattungen. Aber was wäre, wenn jeder Schüler sein eigenes mobiles Endgerät mit in die Schule bringt? Bring Your Own Device (BYOD) wäre eine Möglichkeit Geld zu sparen und außerdem das mediendidaktische Spektrum zu erweitern.
Warum eine Schule BYOD erwägen sollte
Hohe Heterogenität - Fluch oder Segen?
Unterschiedliche Hardware, unterschiedliche Betriebssysteme und unterschiedliche Software. Damit müssen sich Lehrer bzw. Schul-ICT-Verantwortliche konfrontiert sehen. Denn unterschiedliche Geräte bedeuten auch, dass verschiedene Versionen von Unterrichtsmaterialien bereitgestellt werden müssen bzw. Anwendungen benötigt werden, die auf jedem Gerät funktionieren. Für Richard Heinen, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Learning Lab der Uni Duisburg - Essen, kann diese Heterogenität auch Vorteile haben, wie bildungsklick.de berichtet: "Die Schüler bringen ihre eigene Kreativität, ihre eigene Verantwortlichkeit für ihr Lernen mit. Wenn ich den Schülern diese Freiheit gebe als Lehrer, dann bin ich ein bisschen davon entlastet, alles technisch können zu müssen. Ich kann auch viel von den Schülern lernen. Die Schüler haben viel mehr Ideen, als ich sie eventuell habe." Das heißt, Schulen haben zwar finanziell gesehen einen geringeren Aufwand, da sie nicht für jeden Schüler ein Endgerät benötigen. Jedoch steigt der technische Aufwand, wodurch Lehrkräfte vor neue Herausforderungen aber auch Möglichkeiten gestellt werden.
Bring your own DEVICE oder Bring your own DISASTER?
Über BYOD wird kontrovers diskutiert. Denn für diesen Ansatz sprechen sowohl viele Vorteile, als auch einige Nachteile. Wir haben einige für Sie im Überblick:
+ jeder Schüler hat ein Gerät zur Verfügung | - Lehrer ist mit hoher (Geräte-)Heterogenität konfrontiert |
+ mehr Verantwortung für die Schüler | - daher sind eventuell auch mehrer Versionen von Unterrichtsmaterialen vonnöten |
+ Kreativität ist gefragt | - technischer und administrativer Aufwand |
+ geringerer finanzieller Aufwand | - Kontrolle ist schwieriger |
(K)eine leichte Entscheidung
Schulen und Lehrkräfte müssen entscheiden, ob sie BYOD umsetzen möchten und können. Viele Vorteile sind gegeben und auch für die Nachteile lassen sich Lösungen finden. Fakt ist, dass mobile Endgeräte immer mehr Teil der Lebenswelt von Jugendlichen werden. Um die notwendigen digitalen Kompetenzen und zeitgemäßes digitales Lernen zu vermitteln, müssen diese neuen Medien auch Einzug in den Schulalltag finden. Dies sieht auch André J. Spang, Oberstudienrat am Kaiser Augusta Gymnasium in Köln und Leiter eines iPad-Projekts an seiner Schule, so: "Wir müssen ja einfach nur Straßenbahn fahren, dann sehen wir, dass nahezu jeder Jugendliche ein mobiles Gerät besitzt. Und da sollte man schon überlegen, ob und wie diese Geräte auch im Unterricht eingesetzt werden könnten. Grundvoraussetzung ist, dass jede Schule über einen Pool an mobilen Geräten verfügt, damit Schüler ohne entsprechende private Ausstattung aufgefangen werden könnten. Also: Man kann Lösungen finden." (Quelle: bildungsklick.de)
Private Smartphones und Tablets im Unterricht und im Beruf
Christoph Riesenfelder ist selbständiger Unternehmensberater und Experte für Informationsschutz und –management. In seinem Vortrag bei der OCG Impulstagung in Linz hat er sich dem Thema BYOD (Bring Your Own Device) gewidmet. Hier werden private mobile Endgeräte im Unterricht oder in der Arbeit verwendet. Riesenfelder geht in seinem Vortrag vor allem auf die rechtlichen und sicherheitsbezogenen Aspekte des Einsatzes privater IT-Endgeräte in Schule und Beruf ein.
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