Oberösterreich erzielt beste Ergebnisse im Bundesländervergleich
Am 23. Mai 2012 wurden 79.678 Schüler der 8. Schulstufe an 1.416 Schulen in Mathematik getestet. Das entspricht 91,7 % der gesamten Schülerpopulation der 8. Schulstufe mit einem Durchschnittsalter von 14,4 Jahren.
Insgesamt übertrafen rund fünf Prozent der Schüler die Bildungsstandards und erreichten die höchste Kompetenzstufe 3. 53 Prozent erfüllten die Standards und schafften Kompetenzstufe 2, 26 Prozent erreichten sie teilweise und kamen auf Kompetenzstufe 1. 17 Prozent - das sind 13.300 Schüler - verfehlten dagegen die Standards (Kompetenzstufe "Unter 1").
Ergebnisse über dem nationalen Schnitt von 535 Punkten erzielen die Schüler in Oberösterreich (548), Salzburg (545), Tirol (543) und Niederösterreich (541). Steiermark (534), Burgenland (532) und Vorarlberg (527) liegen im Bereich des Schnitts oder etwas darunter. Die niedrigsten Werte weisen Kärnten (522) und Wien auf (517).
Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind mit einem Abstand von 31 Punkten zwischen Oberösterreich und Wien relativ gering. Diese Differenz von drei gelösten Aufgaben entspricht im Vergleich nur der Hälfte des Unterschieds zwischen dem besten (Bayern) und dem schlechtesten deutschen Bundesland (Bremen) bei den Standard-Testungen in Deutschland.
Wesentlich größer sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Schulen bzw. den einzelnen Schultypen. Die beste Schule - eine AHS - erreichte einen Mittelwert von knapp 700 Punkten, die schlechteste - eine Hauptschule - liegt bei rund 350 Punkten. Die AHS erreichten im Schnitt 600 Punkte, die Pflichtschulen (Hauptschulen/Neue Mittelschulen) 504 Punkte. Die Werte der Neuen Mittelschulen (NMS) wurden aufgrund der geringen Zahl der getesteten Schulen nicht extra ausgewiesen.
51 % der Schüler an Wiener Schulen erreichten Ziel nicht
Starken Einfluss auf die Standard-Ergebnisse haben auch Migrationshintergrund und sozioökonomischer Hintergrund der getesteten Schüler: Kinder mit Migrationshintergrund kamen auf einen Mittelwert von 480 Punkten, "einheimische" Schüler auf 547. Und: Immerhin zwölf Prozent der Akademikerkinder erreichte die höchste Kompetenzstufe 3, aber nur ein Prozent der Kinder, deren Eltern höchstens einen Pflichtschulabschluss haben. Umgekehrt verfehlen nur sechs Prozent aller Akademikerkinder die Standards (Kompetenzstufe "Unter 1"), aber 37 Prozent der Kinder von Eltern mit maximal Pflichtschulabschluss.
Dementsprechend schlecht fielen auch die Ergebnisse der Wiener Hauptschulen aus: Dort erreichen 51 Prozent der Schüler die Bildungsstandards nicht (Kompetenzstufe "Unter 1"; Ö-Schnitt: 24 Prozent).
Fairer Vergleich durch "erwartbare" Ergebnisse
Zum Ausgleich der unterschiedlichen sozialen Rahmenbedingungen an den Schulen wurde außerdem ein "fairer Vergleich" erstellt, für den nicht nur der absolute Punktewert herangezogen wurde, sondern das unter Berücksichtigung von Migrations- und sozialem Hintergrund derjeweiligen Schüler "erwartbare" Ergebnis. Auf Bundesländerebeneerzielte auch hier Oberösterreich den besten Wert, besser als von den Rahmenbedingungen erwartbar schnitten auch Tirol und (im Pflichtschulbereich) Salzburg ab. Im Rahmen der Erwartungen lagen Wien, Vorarlberg und Niederösterreich, etwas darunter die Steiermark und das Burgenland, stark darunter Kärnten.
LR Hummer und LSR-Präsident Enzenhofer sehr zufrieden
Der LSR-Präsident für OÖ, Fritz Enzenhofer, freut sich über das tolle Ergebnis, das die Arbeit an den Schulen eindrucksvoll bestätigt und gratuliert den Schülern und Lehrern, die offenbar über viele Jahre gut gearbeitet haben: "Das ist keine Momentaufnahme, sondern zeigt, was die Schüler über acht Jahre gelernt haben", betont Enzenhofer.
OÖ Bildungslandesrätin Mag. Doris Hummer gratulierte den Pädagogen zu der hervorragenden Arbeit an den oö. Schulen: "Ich freue mich über den großen Erfolg unserer Schüler, der die hervorragende Arbeit der Lehrer bestätigt. Heute feiern wir den Tag der Ermutigung für unsere Jugend."