Warum wir liken, teilen und kommentieren
Der Effekt ist bekannt: man stellt ein Bild online, bekommt ein "Gefällt mir" dafür und es fühlt sich gut an. Doch warum ist das so? Warum empfindet man eine gewisse Befriedigung durch einen Klick von einer Person, die man womöglich nicht einmal kennt?
Drei Wissenschaftlicher der freien Universität Berlin haben dieses Phänomen genauer unter die Lupe genommen und dazu eine Studie zum Thema Social-Media-Nutzung durchgeführt. Untersucht wurden dabei die Reaktionen, die in unserem Gehirn ablaufen, wenn wir soziale Medien aktiv nutzen. Die Ergebnisse machen deutlich, dass wir nicht nur aus Spaß posten, liken und teilen, sondern dabei tiefgreifende neurochemische und psychologische Mechanismen in unserem Gehirn ablaufen.
Lustzentrum wird angesprochen
Viele Studien haben sich bereits mit Facebook befasst. Dabei zeigt sich, dass bei der Nutzung von Facebook das Lustzentrum des Gehirns angesprochen wird. Studien belegen, dass sich beim Surfen auf Facebook treten physilogische Reaktionen wie z.B. Pupillenerweiterung auf, was ein Anzeichen für Freude ist.
Daumen hoch!
Laut Facebook steht ein "Gefällt mir" bzw. ein "Like" für positives Feedback oder auch für Dinge, die wir gern haben oder die uns wichtig sind. Die Untersuchung zeigt, dass 44% der Facebookuser mindestens einmal am Tag einen Inhalt liken, der von ihren Freunden geposted wurde. 29% tun dies mehrmals am Tag. Die Gründe dafür sind unterschiedlich:
- Es ist ein einfaches und schnelles Nicken
- Es bestätigt etwas über uns selbst
- Es drückt virtuelle Empathie aus
- Es ist praktisch bzw. bekommen wir etwas zurück
Was ein "Gefällt mir" verrät...
Eine Studie mit über 58.000 Teilnehmern, basierend auf "Gefällt mir"-Angaben der Personen, zeigt, dass sich daraus viele Schlüsse ziehen lassen. Man kann feststellen, ob die Person weiß oder afroamerikanisch, hetero- oder homosexuell, Demokrat oder Republikaner, männlich oder weiblich und wie alt sie ist.
Die Sache mit den Kommentaren...
Warum kommentieren wir Beiträge auf Facebook? Weil wir etwas zu sagen haben und es befriedigender ist etwas zu kommentieren oder selbst Kommentare zu erhalten, als ein einfaches "Daumen hoch" zu bekommen. Moira Burke hat in einer Studie mit insgesamt 1.200 Teilnehmer herausgefunden, dass persönliche Nachrichten zufriedenstellender sind, als die Ein-Klick-Kommunikation durch "Likes".
"Was machst du gerade?"
10% der Facebookuser ändern bzw. updaten ihren eigenen Status täglich, 4% sogar mehrmals am Tag. 25% der User geben an, dass sie ihren eigenen Status nie ändern bzw. updaten. Die Untersuchung zeigt, dass wenn Schüler ihren Status öfter ändern, sie ein niedrigeres Level an Einsamkeit aufweisen.
Und? Was haben Sie heute schon geliked?
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