Sparschwein

Wie spare ich heute?

 

Sparschwein

Didaktische Überlegungen Übungen zum Kontoauszug + Lösung
Stationenbetrieb Zusatz: Lehrerinformationen zum Thema: "Das anonyme Sparbuch geht"
Übungsblatt + Lösung

 

Didaktische Überlegungen:

Ziel:
In der 7. Schulstufe Geographie und Wirtschaftskunde sind das „Sparen“ und das „Anlegen von Geld“ wesentliche Bestandteile des Lehrplanes: „Erkennen der Notwendigkeit, im privaten Haushalt Ausgaben den finanziellen Möglichkeiten entsprechend zu planen.“ Die Schüler sollen hier den richtigen Umgang mit Geld erlernen und auch die verschiedenen Möglichkeiten des Geldanlegens kennen lernen.
Sie sollen die Unterschiede der Geldaufbewahrung in der Geldbörse, am Konto und am Sparbuch erkennen und die Vor- und Nachteile der einzelnen Möglichkeiten abwägen können.
Durch kleine Übungen sollen auch alltägliche Dinge wie etwa das Lesen eines Kontoauszuges, das Eröffnen eines Sparbuches, usw. bereits trainiert werden.
Auch die Änderungen, die der Wegfall des anonymen Sparbuches mit sich bringt, werden erläutert.

Aufbau des Materials:
„Wie spare ich heute?“ besteht aus mehreren Textpassagen, in denen wichtige Hinweise zu den einzelnen Sparformen enthalten sind. Weiters sind Übungen zum Lesen von Kontoauszügen Teil des Materials. Das Arbeitsblatt, das der Ertragssicherung dienen soll, ist gleichzeitig der Leitfaden durch die unterschiedlichen Texte. Die Reihenfolge ist zwar ohne Bedeutung, doch können die Kinder mit Hilfe des Arbeitsblattes (das jedes Kind bekommt) feststellen, welche Stationen bereits erledigt wurden.
Eine große Hilfe wäre es, wenn die Kinder im Mathematikunterricht bereits die Prozentrechnung und die Zinsrechnung durchgenommen hätten. Somit könnte eventuell auch fächerübergreifendes Lernen ermöglicht werden.

Einsatz des Materials im Unterricht:
Mit Hilfe dieses Lernmaterials ist eine offene Unterrichtsform gewährleistet. Die Texte und die Aufgaben können entweder als Stationenbetrieb organisiert oder als offener Unterricht (Montessori) geführt werden. 
Bei der Methode des Stationenbetriebes ist es ratsam, die Kinder in Kleingruppen arbeiten zu lassen. Somit werden auch soziale Komponenten (wie z. B. Teamfähigkeit). gefördert.
Mit Hilfe der unterschiedlichen Texte sollen die Schüler das Arbeitsblatt ergänzen. Durch den streng gegliederten Aufbau des Arbeitsblattes finden die Kinder selbst heraus, welcher Text für welchen offenen Teilbereich zuständig ist. Durch das selbstständige Zuordnen der Texte wird das logische Denken der Kinder gefördert. 
Aus dem Zusatzteil „Das anonyme Sparbuch geht“ können Informationen entnommen werden und nach Wunsch auch in den Stationenbetrieb oder anderen Unterricht eingebracht werden. 
 

Methodik:
Nach diesem Themenblock wäre es ratsam, ein eigenes Klassenkonto oder –sparbuch zu eröffnen. Welche dieser beiden Möglichkeiten gewählt wird, sollte im Klassenverband abgestimmt werden. Der Klassenlehrer oder Klassenvorstand und zwei Klassenkassiere sollten hierfür im Weiteren verantwortlich sein. 

 

 Stationenbetrieb:

 

Nur in meiner eigenen Geldbörse sind meine Ersparnisse sicher! ?

 

Eine Möglichkeit der Geldaufbewahrung ist das Geld in der eigenen Geldbörse, unter dem Kopfpolster, im kleinen Safe oder in weiteren Verstecken zu Hause zu behalten.
Der einzige Vorteil dieser Möglichkeit ist, dass man das Geld jederzeit griffbereit hat. Hier kann ich jederzeit zu meinem Geld. Ich muss nicht auf die Bank gehen.

Neben diesem einen Vorteil gibt es jedoch eine Reihe von Nachteilen, die gegen die Geldaufbewahrung zu Hause, in der Geldbörse etc. sprechen:

  •  Für dieses Geld bekomme ich keine Zinsen.

  • Das Geld kann sehr leicht verloren gehen oder gestohlen werden. Hier muss ich für den Verlust des Geldes selbst aufkommen.

  • Außerdem müssen die Ein- und Auszahlungen, die laufend passieren, selbst verwaltet werden, damit der Überblick bewahrt wird. 

 

 

Spare zur rechten Zeit, so hast du in der Not!

Sparen bedeutet Konsumverzicht. Das Geld wird nicht ausgegeben, sondern aufbewahrt. Dafür kann man auch Zinsen bekommen. Die Einnahmen (Lohn, Gehalt, Taschengeld, usw.) sind höher als die Ausgaben (Miete, Einkäufe, usw.). 
Um sich größere Dinge kaufen zu können, muss man vorher längere Zeit sparen. 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten das gesparte Geld aufzubewahren:

  • in der eigenen Brieftasche

  • auf einem Konto auf der Bank

  • auf einem Sparbuch auf der Bank

Manche Menschen haben jedoch nicht gespart oder benötigen mehr Geld als sie bespart haben. Dann müssen sie einen Kredit aufnehmen. Später müssen sie diesen Kredit plus Zinsen zurückzahlen. Das heißt, sie zahlen mehr als sie sich ausgeborgt haben. 

 

 

Ein Konto auf der Bank

  Das Konto bietet eine Reihe von Vorteilen. Das Geld liegt geschützt vor Diebstahl und Verlust auf der Bank und ist trotzdem immer sehr gut erreichbar. Mit Hilfe einer Bankomatkarte kann jederzeit und fast überall Geld vom Konto abgehoben werden. Auch die Einzahlungen auf ein Konto erfolgen schnell und unbürokratisch direkt in der Bank. 

Die Besonderheit des Kontos ist die Überweisung als Zahlungsform. Du erhältst eine Rechnung und „überweist“ den Rechnungsbetrag von deinem Konto auf das des Empfängers, der dir die Rechnung geschickt hat. Diese einfache und bargeldlose Zahlungsmöglichkeit wird von vielen Menschen sehr geschätzt. Daher hat jeder Arbeitnehmer heute ein „Gehalts“- Konto, auf das sein Lohn oder Gehalt überwiesen wird. 
Leider gibt es auf dem Konto nur sehr geringe Zinsen. Diese liegen meist bei 1 % oder darunter. 
Außerdem sind Kontoführungsgebühren an die Bank zu bezahlen. Für die Verwaltung der Ein- und Ausgaben und die Überweisungen verlangt die Bank einen bestimmten Betrag.

 

 

Kontoführung und Kontoauszug

Bei der Eröffnung eines Bankkontos muss sich der Benützer ausweisen (Reisepass, Personalausweis, Führerschein) und unterschreiben. Es können auch mehrere Personen befugt sein, auf ein Konto zuzugreifen (z B.: Klassenkonto, Firmenkonto, usw.).
Ein weiterer Vorteil des Kontos ist der regelmäßig abrufbare Kontoauszug, auf dem man sieht,

  • wie viel Geld man noch zur Verfügung hat,

  • wie viel Geld wofür ausbezahlt wird 

  •  wer wofür Geld auf das Konto einbezahlt hat. 

Auf dem Kontoauszug sieht man den Habensaldo (Guthaben) oder den Sollsaldo (Kredit). 

Kontoauszug:

 

Das Sparbuch als ideale Sparform

  Wenn man größere Geldbeträge auf dem Konto hat, ist es ratsamer, diese auf ein Sparbuch zu überweisen. Der Betrag wird in ein Sparbuch eingetragen, das man mit einem Losungswort vor Diebstählen schützen kann. Es bekommt nur diese Person das Geld, die das Sparbuch besitzt und auch das vorher vereinbarte Losungswort kennt.

Der große Vorteil des Sparbuches gegenüber dem Konto sind die höheren Zinsen, die man für das gesparte Geld bekommt. Außerdem werden keine Bearbeitungsgebühren wie auf dem Konto berechnet. 
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zwischen Sparbuch und Konto ist, dass man auf dem Sparbuch kein Sollsaldo (keinen Kredit) haben kann. Dies wird von den meisten Personen als Vorteil angesehen, da die Kredite auf dem Konto meist sehr teuer sind (hohe Verzinsung). 
Das Sparbuch ist als reine Geldanlage gedacht und somit sind auch keine Überweisungen wie auf dem Konto möglich. 

 

         

Das anonyme Sparbuch geht

Derzeit gibt es in Österreich einige Millionen anonyme Sparbücher. Dies bedeutet, dass diese nur fiktive Namen wie etwa „Pöstlingberg“, „Go-Kart“, usw. haben. 
Nach den Richtlinien der EU ist diese Situation für den europäischen Finanzmarkt jedoch unzumutbar. 

  • Ab 1. November 2000 muss man sich bei der Eröffnung eines Sparbuches oder bei der Einzahlung auf ein bestehendes Sparbuch bei der Bank ausweisen (Reisepass, Personalausweis, Führerschein).

  • Bis 30. Juni 2002 sind alle anonymen Sparbücher zu legitimieren (Die Besitzer müssen sich ausweisen). 

  • Ab 1. Juli 2002 ist eine Behebung von einem Sparbuch nur mehr mit Ausweisung möglich. 

 


 

Übungsblatt:

Wie spare ich heute?!

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SParen = ___________________________________________________________________________________-

  Geldbörse Sparbuch Konto
Beschreibung Das gesparte Geld wird ______
______________________
______________________
aufbewahrt.
Das gesparte Geld wird auf ein Sparbuch auf der Bank eingezahlt. Mit Hilfe des _____
_____________. und der nun kommenden ______________
______________________
(Ausweisen) kann nur der Besitzer nur das Geld beheben.

Sichere Geldanlage.

Das Geld wird auf ein Konto der Bank eingezahlt. Hier ist ein Zugriff auf das Geld mit Hilfe der _____________________
immr und fast überall möglich.

_____________________
sind unbürokratisch und einfach. Eine besondere Art der Zahlung ist die ________________.
Diese Zahlungsform gibt es nur auf dem Konto.

Zinsen     Geringe (< 1 %)
Vorteile
  • _____________________
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Nachteile
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Was ist ein anonymes Sparbuch?
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Nach einem Gerichtsbeschluss des Europäischen Gerichtshofes müssen die anonymen Sparbücher aus der österreichischen Finanzwelt verschwinden. Dazu gibt es drei folgende wichtige Daten:

Ab 1. November 2000:__________________________________________________________________
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Bis 30 Juni 2002: ______________________________________________________________________
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Ab 1. Juli 2002:________________________________________________________________________
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Übungsblatt (Lösung):

Wie spare ich heute?!

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Sparen = Konsumverzicht (Du gibst weniger Geld aus, als du erhältst)

  Geldbörse Sparbuch Konto
Beschreibung Das gesparte Geld wird in der eigenen Geldbörse, zu Hause, usw. aufbewahrt. Das gesparte Geld wird auf ein Sparbuch auf der Bank eingezahlt. Mit Hilfe des Losungswortes und der Legitimierung (Ausweis) kann nur der Besitzer Geld beheben.
Sichere Geldanlage.
Das Geld wird auf ein Konto auf der Bank eingezahlt. Hier ist ein Zugriff auf das Geld immer und fast überall möglich. Ein- und Auszahlungen sind unbürokratisch und einfach. Eine besondere Art der bargeldlosen Zahlung ist die Überweisung. Diese Zahlungsform gibt es nur auf dem Konto.
Zinsen Keine Höhere Zinsen Geringe (< 1 %)
Vorteile Einfacher Zugriff auf das Geld. Es ist kein Bankbesuch nötig. Relativ hohe Zinsen, kein Sollsaldo und keine Gebühren. Überweisungen sind möglich, einfache Ein- und Auszahlungen, einfacher Zugriff auf das Geld, Kontoauszug.
Nachteile Es bleiben das Risiko des Verlustes und des Diebstahls. 
Außerdem müssen die Ein- und Auszahlungen selbst verwaltet werden. 
Keine Überweisungen möglich. Der Zugriff auf das Geld ist an die Banköffnungszeiten gebunden.  Kontoführungsgebühren, geringere Zinsen als auf dem Sparbuch.

Was ist ein anonymes Sparbuch?
Sparbücher die nur fiktive Namen wie etwa „Pöstlingberg“, „Go-Kart“, usw. haben. Man musste sich bei der Eröffnung eines solchen Sparbuches nicht ausweisen.

Nach einem Gerichtsbeschluss des Europäischen Gerichtshofes müssen die anonymen Sparbücher aus der österreichischen Finanzwelt verschwinden. Dazu gibt es drei folgende wichtige Daten:

Ab 1. November 2000 muss man sich bei der Eröffnung eines Sparbuches oder bei der Einzahlung auf ein bestehendes Sparbuch bei der Bank ausweisen (Reisepass, Personalausweis, Führerschein).

Bis 30. Juni 2002 sind alle anonymen Sparbücher zu legitimieren (Die Besitzer müssen sich ausweisen). 

Ab 1. Juli 2002 ist eine Behebung von einem Sparbuch nur mehr mit Ausweisung möglich. 


Übungen zum Kontoauszug:

(Erst nach dem Ausfüllen und Kontrollieren des vorhergehenden Arbeitsblattes)
Versuche die unten stehenden Fragen mit Hilfe des Kontoauszuges zu beantworten: 

Kontoauszug Nummer 1:

1) Wie lautet die Kontonummer? _________________________________________

2) Welcher Betrag wird als alter Kontostand ausgewiesen?

___________________________________________________________________

3) Welche Aktion passierte am 6. Mai 2000 auf dem Konto (Was, Wofür, Wie viel)? __________________________________________________________________

4) Wie viel Geld befindet sich nun auf dem Konto (Guthaben oder Kredit)?

___________________________________________________________________

5) Nenne Ausstellungsdatum und Nummer des Kontoauszuges!

___________________________________________________________________

6) Welche Bankleitzahl hat die Bank, auf der dieses Konto besteht? _____________

 


Kontoauszug Nr. 2:

1) Wer ist Inhaber dieses Kontos?
___________________________________________________________________

2) Warum sind auf diesem Konto Sollzinsen zu zahlen? Was ist in den letzten Monaten geschehen?
___________________________________________________________________

3) Wie lautet der neue Kontostand?
___________________________________________________________________

4) Warum sind auf dem Konto Spesen zu bezahlen?
____________________________________________________________________

5) Welchen Ursprungs sind die 14,-- ATS Gutschriften auf diesem Kontoauszug?
___________________________________________________________________

Übungen zum Kontoauszug (Lösung):

(Erst nach dem Ausfüllen und Kontrollieren des vorhergehenden Arbeitsblattes)
Versuche die unten stehenden Fragen mit Hilfe des Kontoauszuges zu beantworten: 

Kontoauszug Nummer 1:

1) Wie lautet die Kontonummer? 10041

2) Welcher Betrag wird als alter Kontostand ausgewiesen?  520,-- ATS

3) Welche Aktion passierte am 6. Mai 2000 auf dem Konto (Was, Wofür, Wie viel)?  1.872,62 ATS wurden auf ein anderes (fremdes) Konto überwiesen.

 

4) Wie viel Geld befindet sich nun auf dem Konto (Guthaben oder Kredit)?

Guthaben von 9.247,38 ATS

 

5) Nenne Ausstellungsdatum und Nummer des Kontoauszuges!
Das ist der 6. Auszug dieses Jahres (1 Blatt) vom 9. Mai 2000

 

6) Welche Bankleitzahl hat die Bank, auf der dieses Konto besteht? 34567

 

Kontoauszug Nr. 2:

 

1) Wer ist Inhaber dieses Kontos?
Sim Herminator, Auf der Streif 1, 6379 Kitzbühel

2) Warum sind auf diesem Konto Sollzinsen zu zahlen? Was ist in den letzten Monaten geschehen?
Das Konto wurde überzogen (Kredit). 

3) Wie lautet der neue Kontostand?
Guthaben von 912,42 ATS

4) Warum sind auf dem Konto Spesen zu bezahlen? 
Da die Bank die Ein- und Auszahlungen verwaltet, werden dafür Kontoführungsspesen verrechnet.

5) Welchen Ursprungs sind die 14,-- ATS Gutschriften auf diesem Kontoauszug?
Das sind die Habenzinsen, die für die Guthaben auf dem Konto ausbezahlt werden. 

 

Zusatz: Lehrerinformationen zum Thema „Das anonyme Sparbuch geht“

Warum?
Vor dem Hintergrund einer Klage der EU-Kommission gegen die Republik Österreich auf Einhaltung der „Geldwäsche-Richtlinie“ und einer Forderung der Geldwäschebekämpfungs-Arbeitsgruppe der OECD (FATF) folgend, wurde im Nationalrat die Aufhebung der Anonymität der Sparbücher beschlossen. Die Beschlussfassung über die erforderliche Gesetzesnovelle fand am 7. Juni 2000 statt.

Zeitplan auf einen Blick: (Tätigkeiten)

 

Bestehende Sparbücher

Neue Sparbücher

ab 01. November 2000

Ø      Keine Neueröffnung anonymer Sparbücher ist mehr möglich.

Ø      Einzahlungen und Überweisungen auf anonyme Sparbücher, zu denen noch keine Identitätsfeststellung erfolgt ist, ist nicht mehr möglich. (Ausnahme: abschmelzende Wertpapierdepots § 1206 bis 30.06.2002)

 

Ø      Sparbücher dürfen nur mehr auf den eigenen Namen des Kunden („Namenssparbuch“) oder auf eine andere Bezeichnung lauten. Fremde Namen sind nicht erlaubt. Im zweiten Fall muss ein Losungswort vereinbart werden, nach dessen Nennung jedermann über das Sparbuch verfügen kann („Losungswortsparbuch“)

Ø      Über Namenssparbücher und. alle Sparbücher mit einem Guthaben von mindestens 200.000,- ATS darf nur durch den identifizierten Kunden verfügt werden (Ein- und Auszahlungen). 

Ø      Die Sparbücher mit Losungswort und einer Guthabenshöhe unter 200.000,- ATS kann auch künftig jeder „Buchvorleger“ gegen Nennung des Losungswortes verfügen. (Achtung: Die Überschreitung der 200.000,- ATS ist ausschließlich durch Zinsgutschrift erlaubt.)

Ø      Identifizierung des Einzahlers durch die Bank bei Einzahlungen ab einer Höhe von 200.000,- ATS

 

Ø      Bekräftigung des seit 1993 bestehenden Grundsatzes der Endbesteuerung: Mit dem automatischen Abzug der KESt (Kapitalertragsteuer) werden die Einkommens- und die Erbschaftssteuer abgegolten. In diesem Zusammenhang entfällt auch die bisher verpflichtende Meldung der Banken an das Finanzamt im Todesfall des Sparbuchinhabers.

 

zwischen 1. November 2000 und 30. Juni 2002

Ø      Behebungen, von anonymen Sparbüchern auch ohne Identitätsfeststellung möglich.

 

Ø      Die Schenkung von Sparbüchern ist für die Vergangenheit und bis 30. Juni 2002 steuerbefreit, (Einzige Ausnahme: Schenkungen an Stiftungen). Somit gilt auch hier die Endbesteuerung.

 

Ab 1. Juli 2002

Ø      Ein- und Auszahlungen von / auf anonyme Sparbücher nur mehr nach einer Identitätsfeststellung des Kunden möglich.

Ø      Sparbücher, zu denen noch keine Identitätsfeststellung erfolgt ist, werden als besonders gekennzeichnete Konten weitergeführt. Die vereinbarte Verzinsung bleibt davon unberührt; neue Laufzeitvereinbarungen dürfen jedoch nur mehr nach erfolgter Identitätsfeststellung vereinbart werden.

Ø      Bei Behebungen von Sparbüchern, zu denen eine Identitätsfeststellung des Kunden noch nicht erfolgt ist und die einen Guthabensstand von mindestens 200.000 ATS aufweisen: Routinemeldung der Banken an die zentrale Geldwäschebehörde im Innenministerium; Auszahlung erfolgt nach Identitätsfeststellung und 7-tägiger Frist (Kalendertage).

Ø      Gesetzliches Weitergabeverbot von Sparbüchern zu denen noch keine Identitätsfeststellung erfolgt ist (Verwaltungsstrafe!)

Ø      Behebungen ab 200.000,- ATS nur mehr nach Identitätsnachweis des Behebers möglich.

 

Daten über die Bankgeschäfte einer Person dürfen nur  im Falle eines gerichtlichen Strafverfahrens, eines Finanzstrafverfahrens oder eines Verlassenschaftsverfahrens an die Behörden weitergegeben werden.

 

Arten der nun möglichen Sparbücher: (Übersicht / Inhalt)

1. Namenssparbuch:
Sparbücher, die nach dem 1. November 2000 neu eröffnet werden,  können lauten auf den eigenen Namen des Kunden lauten. Über diese „Namenssparbücher“ kann nur der identifizierte Sparbuchbesitzer selbst und gegen Vorlage des Sparbuches bei seiner Bank verfügen. 
Sparer, deren bestehendes Sparbuch bereits heute auf ihren eigenen Namen lautet oder anonym ist, können sich nach der Identitätsfeststellung bei ihrer Bank entscheiden, ob sie künftig ein „Namenssparbuch“ haben möchten, oder ob sie für die Benennung ihres Sparbuches lieber eine andere Bezeichnung verbunden mit einem Losungswort wählen wollen („Losungswortsparbuch“).

2. „Losungswortsparbuch“:
2.1 mit einem Guthabensstand von mehr als 200.000,- ATS:
Sparbücher, die nach dem 1. November 2000 neu eröffnet werden, oder bereits vor diesem Datum bestehende Sparbücher, zu denen eine Identitätsfeststellung erfolgt ist, können auf eine Bezeichnung lauten. Die Bezeichnungen dürfen jedoch keine fremden Namen sein. Über dieses „Losungswortsparbuch“ kann der identifizierte Sparbuchbesitzer gegen Vorlage des Sparbuches bei seiner Bank mit Nennung des Losungswortes, verfügen, da das Guthaben die 200.000,- ATS-Grenze überschritten hat.

2.2 mit einem Guthabensstand von unter 200.000,- ATS 
Sparbücher, die nach dem 1. November 2000 neueröffnet werden und einen Guthabensstand von unter 200.000,- ATS aufweisen, können auch auf eine andere Bezeichnung als den Namen des Kunden lauten. Einzig die Benennung mit fremden Namen ist verboten. Darüber hinaus muss zwischen dem identifizierten Sparer und seiner Bank ein Losungswort vereinbart werden, dessen Nennung zum Verfügen des Sparguthaben berechtigt. In diesem Fall kann nicht nur der identifizierte Sparbuchbesitzer selbst sondern auch jeder andere, der das Sparbuch bei der Bank vorlegt („Buchvorleger“), gegen Nennung des Losungswortes über das Sparguthaben verfügen
Achtung: Der Guthabensstand des Sparbuches darf die Obergrenze von 200.000,- ATS nur durch die Gutschrift von Zinsen, nicht jedoch durch Überweisungen oder Einzahlungen überschreiten, da sonst nur mehr der identifizierte Besitzer selbst über das Sparbuch verfügen kann.

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Autor: Elke Wöß  -
Zentrum für innovative Pädagogik an der Pädagogischen Akademie der Diözese Linz
Layout. Elke Wöß
Letzte Aktualisierung:   31 Aug 2000

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