Wie gefährdet sind unsere Jugendlichen?
Welchen Einfluss üben Internet, Fernsehen & Co aus? Wie gefährdet sind unsere Jugendlichen wirklich? Wie wirken sich Medien auf die Persönlichkeit und auch das Lernverhalten aus? Diesen Fragen ging Dr. Harald Kindermann im Forschungsprojekt MeTeOr nach und hielt dazu am 25. Juni 2013 einen Vortrag.
Medien – Teil der Realität
Die Forschungsergebnisse aus 2010 zeigen, dass Medien einen hohen Stellenwert im Alltag der Jugendlichen einnehmen und es ist anzunehmen, dass dies noch zugenommen hat. Mittlerweile hat Facebook 1 Milliarde Nutzer, Youtube 1 Milliarde User pro Monat, über WhatsApp werden mehr als 17 Milliarden Nachrichten pro Tag verschickt und in Skype sind 55 Millionen gleichzeitig online. Medien sind zu einem wesentlichen Teil der Realität und im privaten Umfeld geworden, die nicht mehr wegzudenken sind.
Gefahren und Auswirkungen
Dr. Kindermann beschäftigte sich primär mit den negativen Affekten der digitalen Medien und die möglichen Auswirkungen:
So entstehen mit der Nutzung von Social Media, Smartphone und Co neue Phänomene und Herausforderungen, die es zu bewältigen gibt: Cyber-Mobbing, Cyber-Stalking, Happy Slapping aber auch Quellenkritik muss hinsichtlich der Informationsflut aus dem Internet neu überdacht werden.
Neben den problematischen Phänomenen können sich Medien auch auf das Verhalten auswirken. Jeder Mensch strebt nach Wohlbefinden, Ansehen, Anerkennung. Ist dies über herkömmlichen Weg, zum Beispiel über schulische Leistung, nicht möglich, können Medien zu einem Ersatzmittel werden. Die kurzfristigen Gewinne und Erfolgserlebnisse, die über Computerspiele erzielt werden können, können so zur Spielsucht führen.
Was tun?
Medien sind Teil der Realität. Aber wie können Jugendliche unterstützt werden, Medien sicher zu nutzen? Herr Kindermann empfiehlt, sich für das Medienverhalten der Kinder zu interessieren und konsumierte Inhalte und Nutzungsdauer der eigenen Kinder auch zu kontrollieren. Einen weiteren wesentlichen Aspekt sieht er in der Vermittlung von Medienkompetenz. Ein reflektierter Medienumgang soll in Schulen und im Elternhaus thematisiert werden.
Wer hilft?
In Hinblick auf die schnell voranschreitenden Entwicklungen wird es immer schwieriger, den neuen Herausforderungen nachzukommen. Nach Dr. Kindermann wird die Kluft zwischen Kinder, die mit Medien aufwachsen, und Erwachsenen, die sich die neuen Technologien erst aneignen müssen, immer größer.
Angebote und Institutionen:
- Saferinternet
Angebote zur sicheren Internet- und Handynutzung für Eltern, Kinder und Pädagogen - Institut Suchtprävention
Suchtpräventionsangebote für Schulen auch zu neue Medien - Gewalt-Schule-Medien
Fortbildungsangebot der Education Group für Lehrkräfte in OÖ - Seminare der Education Group
Fort- und Weiterbildungsprogramm für Elementarpädagogen und Lehrkräfte zu Medienarbeit und Medienpädagogik - Click & Check
Projekt des Landespolizeikommandos OÖ - KIJA OÖ
Beratung für Erwachsene und Kinder durch die Mobbing- und Gewaltpräventionsstelle der KIJA - Schulpsychologie OÖ
Bildungs- und Schülerberatung
Alle Details und Forschungsergebnisse von Herrn Dr. Kindermann, die die Forderung nach verstärkter reflektierter Medienarbeit in Schule und Elternhaus mit sich bringen, können im Vortrag online angesehen werden: