Comeback der Familie: Teil 1 der Familien- und Wertestudie

(cc) www.pixabay.com/sathyatripodi

In den vergangenen 50 Jahren hat sich das Familienleben stark verändert. Traditionelle Familien werden weniger, die Zahl der Scheidungen, nichtehelicher Lebensgemeinschaften mit Kindern und Patchworkfamilien steigt. Die Arbeitswelt verlangt Flexibilität. Welchen Stellenwert hat Familie noch?

Erste österreichische Familien- und Wertestudie 2014

Gesellschaftliche Veränderungen haben große Auswirkungen auf das Familienleben. Aus diesem Grund wurde auf Initiative von Familienreferent LH-Stv. Franz Hiesl die erste österreichische Familien- und Wertestudie 2014 in Auftrag gegeben. Diese misst die Bedeutung der Familie in der Gesellschaft und gibt Auskunft über deren Wertehaltung. Die Ergebnisse der Studie liefern ein überraschendes Bild: Obwohl in den vergangenen 30 Jahren ein leichter Abwärtstrend im Stellenwert der Familie spürbar war, gewinnt bei dieser Messung die Familie hingegen wieder an Bedeutung.

Starker Familiärer Zusammenhalt

Für 78% der Österreicher ist der Kontakt und Zusammenhalt in Bezug auf die eigene Familie sehr bzw. ziemlich stark. Als besonders ausgeprägt erweist sich der familiäre Zusammenhalt bei Frauen und Bewohnern im ländlichen Raum. Geringer ist die Familienbindung bei Männern und Bewohnern des urbanen Raums.

Familie als Teil des Lebensglücks

Für die Bevölkerung ist die Familie ein essentieller Teil des Lebensglücks. Zwei von drei Österreichern sind davon überzeugt, dass man auch heutzutage Familie braucht um wirklich glücklich zu sein. Nur 18% hingegen sind der Meinung, dass man alleine genauso glücklich werden kann. Besonders für Frauen, Bewohner des ländlichen Raums, Personen mit starker Familienbindung und Eltern ist die Familie Grundvoraussetzung für ihr Lebensglück.

Ideale Größe der Familie

Für drei Viertel der Bevölkerung umfasst die ideale Familiengröße mindestens ein Kind. Am häufigsten präferieren die Österreicher dabei eine Anzahl von zwei Kindern. Zu mindestens zwei Kindern tendieren vor allem Frauen, Personen über 50 Jahre, Personen mit Volks- oder Hauptschulabschluss eher als ihre soziodemografischen Gegengruppen. Unter der jüngeren Bevölkerung und in den Landeshäuptstädten zeichnet sich hingegen eine vergleichsweise stärkere Tendenz in Richtung einem Kind ab. Jene Personen, die selbst Kinder haben und jene, für die die Familie zum Lebensglück gehört, beziehen überdurchschnittlich häufig Kinder in die ideale Familiengröße mit ein.

Familie feiert Comeback

"Die Ergebnisse bestätigen, dass die Familie im Leben der Österreicher nach wie vor eine zentrale Rolle spielt. Besonders erfreulich ist, dass die Familie ein Comeback feiert. Der Stellenwert der Familie gewinnt - nach jahrzentelangem Rückgang - wieder an Bedeutung", so Familienreferent LH-Stv. Franz Hiesl.