Lehrkräfte verdienen 35 % weniger als andere Akademiker

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Die Kluft zwischen dem Gehalt von Lehrkräften und anderen Akademikern ist in Österreich außergewöhnlich hoch. Egal ob die Ausbildung an einer Pädagogischen Hochschule oder an einer Uni absolviert wurde.

Die von der OECD veröffentlichte Statistik aus der Studie "Bildung auf einen Blick" (2011) zeigt, dass Lehrkräfte in Österreich nach 15 Jahren Berufserfahrung nur zwischen 58 und 65 Prozent des Gehalts anderer Akademiker verdienen. In anderen EU-Ländern verdienen sie zwar auch meist weniger, aber der Abstand ist geringer: Der EU-Schnitt liegt zwischen 78 und 88 Prozent,  der OECD-Schnitt zwischen 77 und 85 Prozent.

Auch innerhalb der verschiedenen Schulstufen variieren die Gehälter bekannterweise. Volks- und Sonderschullehrer verdienen weniger als Lehrkräfte in der Sekundarstufe I.

Reformen sollen Abhilfe schaffen

Mit der geplanten Dienstrechtsreform, über die mit der Lehrer-Gewerkschaft am 20. August wieder auf Beamtenebene verhandelt wird, ist geplant, die Anfangsgehälter anzuheben und die Gehaltskurve abzuflachen. Zu welchen Zeitpunkt hier eine Einigung gelingen wird, ist aber noch fraglich. Mit der geplanten Reform der Lehrerausbildung sollen künftig alle Pädagogen denselben akademischen Abschluss bekommen und die derzeitigen Unterschiede bei Ausbildung und Bezahlung je nach Schultyp aufgebrochen werden.

Es geht auch anders ...

Hat man sich in Österreich mit der Ungleichstellung quasi abgefunden, zeigen andere Länder, dass es auch anders geht: Etwa beim PISA-Spitzenreiter Finnland (85 bis 101 Prozent) oder in Deutschland (88 bis 106 Prozent). In Südkorea, Luxemburg, Portugal und Spanien liegen die Gehälter von Lehrkräften generell über den Einkommen anderer Akademiker.