Humanität in der Schule

Humanität und Schule sollten eng miteinander verwoben sein. Wie genau, das sollte beim Diskussionsabend im Bildungshaus St. Magdalena gezeigt werden. Doch es kam etwas anders als geplant.

Günther Lengauer, Geschäftsführer vom Bildungshaus, wollte den Begriff Humanität sehr breit definieren und das sah man auch an den eingeladenen Podiumsreferenten. Neben dem Hauptreferat von Ursula Schwantner (Bifie) über die Ergebnisse der PISA-Studie unter dem Aspekt der Chancengerechtigkeit referierten und diskutierten Cornelia Polli (Diesterwegschule Linz), Helmut Gann (Jugendprojektbetreuer AMS OÖ) und Michael Strugl (Landtagsabgeordneter) über die Aspekte der Bildung abseits der Wissensvermittlung.

Keine Chancengerechtigkeit in Österreichs Schulen

Für Aufregung sorgten die präsentierten Zahlen der PISA- bzw. PIRLS-Studie, die darauf schließen ließen, dass Schüler mit schlechterem sozialen Status schlechtere Noten bei gleicher Leistung bekommen, als Schüler mit höherem sozialen Status. Im Publikum fanden sich für diese Theorie nur wenige Anhänger und bereits während des Vortrags entbrannte darüber eine Diskussion.

Durch die Aufregung, die die PISA-Ergebnisse verursachten, ging die Diskussion immer mehr weg vom eigentlichen Thema. Es war gut zu sehen, wie sehr PISA nach wie vor aufregt und wenn man einmal das Thema streift, nur mehr schwer davon weg kommt. Fehlender Lehrplanbezug, mangelnde Vorbereitungsmöglichkeiten kritisieren die Einen, wichtiges Abbild der Bildungslandschaft argumentieren die Anderen. Jürgen Maaß, von der JKU in Linz sagte es vielleicht ganz treffend: "Man sollte die Anstoßfunktion von PISA würdigen und dann weitergehen. Denn nur weil man immer wieder PISA macht kommt man nicht weiter. Jetzt geht's darum zu schauen, was leisten wir denn wirklich in der Schule?"