Bezirksschulräte vor dem Aus?

Streichung der Bezirksschulräte, mehrere Pflichtschulen unter einer Leitung und mehr Schulautonomie: Insgesamt sind 35 Änderungen bis Ende der Legislaturperiode geplant. Dies wurde in einem Expertenpapier festgehalten und nun geprüft.

Unterrichtsministerin Claudia Schmied, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, LH Josef Pühringer (OÖ) und LH Hans Niessl (Bgld) zeigen Einigkeit in diesen Punkten zur Schulverwaltungsreform.

Aufgaben dem LSR übertragen

Josef Pühringer: "Es soll einerseits in Zukunft zum Beispiel die Leitung mehrerer Pflichtschulen schulartenübergreifend möglich sein. Das soll ebenfalls für mehrere Bundesschulen gelten. Andererseits werden die Mitwirkungsrechte der Schulleiter bei Personal, Lehrerfortbildung, Kooperationen mit außerschulischen Unterstützungssystemen und Entwicklung von Schulprofilen gestärkt."

In diesem Expertenpapier ist auch eine Übertragungsmöglichkeit der Pflichtschullehrerverwaltung an die Landesschulräte vorgesehen. Weiters soll die Anzahl der Schulversuche reduziert und die Schulautonomie gestärkt werden. Eine schulartenübergreifende Nachmittagsbetreuung wird in Zukunft möglich sein.

Das Unterrichtsministerium werde beauftragt, Gesetzesvorschläge zu erarbeiten, die nach Abstimmung mit einer Expertengruppe der Politik vorgelegt würden, erläuterte Pühringer den Fahrplan.

Weit und breit große Zustimmung

„Das ist ein richtiger Schritt, denn die Bezirksschulinspektoren stellen das notwendige Verwaltungsmanagement vor Ort sicher, sie sind wichtige Ansprechperson für die Schulen und LehrerInnen. Auf die Behörde Bezirksschulrat und die Kollegien der Bezirksschulräte hingegen können wir allerdings sehr gut verzichten“, so OÖ Bildungssprecher der Grünen Gottfried Hirz.

Auch die Wiener Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl begrüßt die Einsparung einer Verwaltungsebene. Damit folge man dem Beispiel Wiens, wo die Bezirksschulräte in Folge der Auflösung der Schulsprengel bereits vor Jahren abgeschafft wurden.

Bildungsvolksbegehren-Initiator Bernd Schilcher bewertet die Reformvorhaben im Gespräch mit derStandard.at als "lobenswert". Überlegungen in diese Richtung gäbe es aber schon seit längerer Zeit. Umgesetzt worden, sei aber noch nichts.