100 Jahre Frauenwahlrecht
Die Entwicklung des Frauenwahlrechtes in Österreich ist eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Starke Pionierinnen haben erreicht, dass vor 100 Jahren Frauen in Österreich das allgemeine Wahlrecht erhalten haben. Trotz aller Erfolge, gibt es aber noch viel zu tun!
Frauenrechte: "Position und Überzeugung sichtbar machen"
Starke Pionierinnen haben erreicht, dass vor 100 Jahren Frauen in Österreich das allgemeine Wahlrecht erhalten haben. Es hat sich seitdem viel getan in Sachen gesellschaftlicher Stellung der Frau, der Frauenpolitik oder dem Berufsleben - es gibt aber noch viel zu tun. Ein Beispiel ist die Entlohnung: Die Bezahlung von Frau und Mann für die gleiche Leistung war bereits eine Forderung, die schon 1918 Thema war - diese ist auch noch im Jahr 2018 aktuell.
Wir waren am 6. März 2018 im Linzer Schlossmuseum, wo das Frauenreferat OÖ zur Information und Diskussion zum Thema Frauenrechte einlud. Mit dabei war Dr. Rita Süssmuth, die 1988 zur ersten Präsidentin des Deutschen Bundestages gewählt wurde. "Wichtig ist, dass [...] unsere Position und unsere Überzeugung sichtbar wird, denn wir haben Überzeugung", so Süssmuth.
Rita Süssmuth: Vom Sofa aus werden wir nichts verändern
"Ich bin nicht als Feministin geboren, als Anwältin der Frauen. Ich bin ein Landkind und bekenne mich dazu", sagt die ehemalige Bundestagspräsidentin und erste Frauenministerin Deutschlands, Rita Süssmuth ganz bescheiden. Die heute 81-Jährige gilt als Kämpferin, als Vorreiterin einer gesamten Generation. "Dass wir heute hier stehen und so stark sind, war ein Kampf. Auch wenn viele das Wort nicht hören wollen"! Im Vortrag geht sie auf ihr Leben und ihre Jugendzeit ein. Ihre Kindheit war vom Krieg geprägt. Die NS-Zeit begleitete sie auch in späteren Jahren noch. "Meine Kindheit ist vom Krieg bestimmt gewesen. Abwesenheit des Vaters im Krieg, Krankheit der Mutter. Ich verstand in meinen Jugendjahren mehr vom Haushalt als von Büchern und Bildung", so Süssmuth. Was braucht die (Frauen)Politik, um mehr Gleichberechtigung zu erreichen? Was kann jede einzelne Frau tun? Wie können Männer etwas bewirken? Süssmuth zeigt in ihren Ausführungen, welche Möglichkeiten es gibt, etwas zu bewegen und weist auf die Stärke von Frauen hin. Damit sie aus der Ohnmacht, nichts bewegen zu können, rauskommen. "Allerdings, wenn wir alle zu Hause auf dem Sofa bleiben, werden wir auch nichts verändern", gibt Süssmuth zu denken.
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