Tablets in der Sonderpädagogik
-
- Quelle: LIFEtool GmbH
Wie können Tablets in der Arbeit mit Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf erfolgreich eingesetzt werden, und was bringen das eigentlich? Auf diese Fragen liefert eine im Rahmen des EU-Projektes SENNET durchgeführte Fallstudie interessante Antworten.
Im Rahmen der von LIFEtool im Auftrag der Education Group durchgeführten Fallstudie wurde an einer oberösterreichischen Sonderschule mit Integrationsklassen zum einen untersucht, welchen Nutzen der Einsatz von Tablets im Unterricht von Kindern mit SPF zwischen 6 und 14 Jahren hat. Eingesetzt werden an der Schule 8 iPads, von denen 4 im Privatbesitz der Kinder sind und 4 der Schule gehören.
iPads fördern Konzentration
Derzeit beschränkt sich der Einsatz von iPads eher auf die Gruppe der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Trotzdem verwenden auch die anderen Kinder die herkömmlichen Computer bzw. kennen das iPad aus dem privaten Bereich. Da sich der Einsatz der iPads derzeit als sehr positiv erweist, ist hier eine Änderung zu erwarten. Für das nächste Schuljahr ist die Anschaffung weiterer iPads geplant.
Prinzipiell zeigten sich im konkreten Fall folgende wesentliche Veränderungen:
- Verbesserte Konzentration von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf
- Verbesserte Aufmerksamkeitsspanne jeweils gegenüber herkömmlichen Materialien
- Höherer Aufforderungscharakter und dadurch häufigeres Wiederholen der Übungen
- Erste Verbesserungen in der Kommunikation durch Kommunikations-Apps
Einfache Apps bevorzugt
Bezüglich der eingesetzten Apps lässt sich festhalten, dass sowohl von Schüler- als auch von Lehrerseite prinzipiell eher auf kleinere, einfach zu bedienende Apps zurückgegriffen wird.
Bei der Auswahl der Apps wird sehr individuell vorgegangen – verschiedene Kinder verwenden verschiedene Apps. Sie sind zumeist den Bereichen Unterstützte Kommunikation und Lesen, Schreiben, Rechnen zuzuordnen:
Unterstützte Kommunikation
Frühförderung
Lesen- und Schreibenlernen
Rechnenlernen
Sonstiges (logisches Denken, Merkfähigkeit uvm.)
Pioniergeist ist nach wie vor gefragt
Auch wenn Tablets viele Vorteile haben, sollte stets beachtet werden, dass sie weder die Lehrperson noch bisher eingesetzte Medien ersetzen – ein durchdachter Einsatz mit System ist wesentlich. Derzeit wird in jedem Fall noch auf die Initiative von einzelnen engagierten „Pionieren“ gebaut.
Daher ist es unbedingt notwendig, entsprechende Informations- und Schulungsangebote für Lehrkräfte zu entwickeln, wie sie derzeit z.B. von LIFEtool, der Education Group oder von atempo angeboten werden.
